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Polizeiruf 110: Immer mehr Diebstähle auf deutschen Schulhöfen

Diebstähle

SO KÖNNEN SIE IHRE KINDER SCHÜTZEN

Diebstähle in der Schule sind keine Seltenheit. Im Gegenteil – immer öfter titeln die Zeitungen „Wiederholter Raubdelikt auf dem Schulhof“. Im vergangenen Schuljahr sei die Anzahl der Straftaten noch weiter gestiegen. Zu einem großen Teil gehe es hierbei um schwerwiegende Delikte wie Diebstahl.

Smartphone, Laptop, Busfahrkarte, Geldbeutel, Mp3-Player oder iPad: In den Schultaschen befinden sich oft wertvolle Dinge, die man eben so braucht, um den Schulalltag zu bestreiten. Für dreiste Diebe ist dies jedoch eine Einladung unbemerkt zuzuschlagen und leichte Beute zu machen.

Auch weniger wertvolle Sachen wie Federmäppchen oder sogar Zahnspangen fallen den Gaunern zum Opfer. Foren wie gutefrage.net sind voll mit Einträgen und Fragen rund um das Thema „Diebstahl in der Schule“. Immer öfter werden Schulhöfe, Klassenzimmer und Schulveranstaltungen zum Tatort.

Besonders der Diebstahl aus dem Rucksack heraus ist für die Diebe ein Leichtes. Die Kinder beschreiben die Situation meist wie folgt: „Ich dachte ich wurde angerempelt. Dass sich jemand in Sekundenschnelle an meiner Schultasche zu schaffen machte, habe ich gar nicht bemerkt.“

Die folgenden Verhaltensregeln sollen Ihnen und Ihren Kinder helfen sich vor derartigen Übergriffen zu schützen und sich im Fall der Fälle richtig zu verhalten.

Doppelter Einsatz: Wie sollte das Kind bei einem Diebstahl agieren?

Auf jeden Fall sollte das Schulkind immer als erstes den Klassenlehrer informieren. Manchmal ist ein vermisster Gegenstand nur einem schlechten Scherz eines Mitschülers geschuldet und alles ist halb so schlimm.

Bleibt der Gegenstand jedoch vermisst sollten Sie, zumindest bei wertvollen Gegenständen, die Polizei einschalten, eventuell eine Anzeige gegen Unbekannt stellen und dem Diebstahl konsequent nachgehen. Hier ist es meist hilfreich, auch die Mitschüler zu befragen, ob ihnen etwas aufgefallen ist.

Im Namen des Gesetzes: Wer haftet für den Schaden?

Ist der Dieb erkannt, so ist es ratsam, sich gütlich mit ihm und seinen Eltern im Beisein des Lehrers auf eine bestimmte Summe als Schadensersatz für einen aufgeschlitzten Rucksack oder ähnliches zu einigen. Wenn dieser Ansatz nicht greift, kann Klage beim Amtsgericht eingereicht werden. Dies kostet aber meist viel Zeit und Nerven.

Doch wer haftet eigentlich, wenn man dem Dieb nicht auf die Schliche kommen konnte? Ist die Schule bei gestohlenen Gegenständen haftbar? Leider stehen hier Diebstahlopfer ziemlich schlecht da. Bei einem einfachen Diebstahl greift die Hausratversicherung nicht.

Auch die Schulen kommen für den Schaden nicht immer auf. Manche Schulen beziehungsweise die Träger der Einrichtung (z.B. die Stadt) verfügen jedoch über eine eigene Versicherung für solche Fälle. Informieren Sie sich hierzu am besten direkt bei der Schulleitung.

Tatort Schulhof: Wie kann sich mein Kind schützen?

  • Wertgegenstände zu Hause lassen: Die beste Methode um sich vor Diebstahl zu schützen ist natürlich, gar keine wertvollen Gegenstände mit in die Schule zu bringen und nur das nötigste Geld für einen Pausensnack einzupacken. Wer braucht schon einen MP3-Player für den Erdkundeunterricht?
  • Wertvolles am Körper tragen: Größere Geldbeträge oder die Busfahrkarte sollten immer in einer Brusttasche oder in einem Geldgürtel direkt am Körper getragen werden.
  • Kluge Gadgets nutzen: Intelligente Gadgets wie ein mobiler Taschenalarm, Mini Funkanlage oder ein Bluetooth Safe, ein Geldbeutel, der mit dem Handy verbunden ist, sollen auch Kids helfen, sich zu schützen.
  • Wertsachen kennzeichnen: Wertsachen sollten stets mit Namen gekennzeichnet werden, damit dem Dieb eventuell schneller auf die Schliche gekommen werden kann.
  • Auf Nummer sicher gehen: die Individualnummer sollten man sich bei jedem neuen Gerät Zuhause notieren: ein Smartphone lässt sich so zum Beispiel schneller identifizieren. Hier erscheint die Nummer auf dem Display, wenn man die Ziffern *#06#
  • Intelligente Schultaschen kaufen: „Schulrucksäcke mit Dreifacheinteilung ermöglichen den Trägern beispielsweise wertvolle Gegenstände wie den Laptop ganz hinten im Rucksack zu verstauen. Damit ist auch ein schweres Teil bequemer und leichter zu tragen und Langfinger haben eine sehr viel geringere Chance unbemerkt heranzukommen“, so Claudia Krause, Geschäftsführerin von TAKE IT EASY Schulrucksäcken.
  • Wache schieben: In den Klassenzimmern sollten Geräte wie diese nicht aus den Augen gelassen werden. Hier können sich die Kinder mit dem Sitznachbarn gerne abwechseln wenn es darum geht, auf die wertvollen Sachen Acht zu geben.
  • Einen Riegel vorschieben: Mit kleinen Sicherheitsschlössern lassen sich Reißverschlussfächer sicherer verschließen.
  • Prävention betreiben: Zeigen Sie als Eltern selbst Einsatz und setzen Sie sich für Präventions-Kurse im Rahmen des Unterrichts zusammen mit der Schulleitung und in Kooperation mit der ortsansässigen Polizei ein. Einige Schulen bieten bereits gemeinsam mit Ordnungshütern für Schüler der fünften oder sechsten Klasse im Rahmen des SMK-Unterrichts eine zweistündige Diebstahlprävention.

Mit diesen neun Methoden haben kleine und große Langfinger keine Chance und Ihre Kinder können sich garantiert wieder sicherer fühlen.

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