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Beziehungsfrust statt Familienglück – wie Kinder die Partnerschaft verändern

Beziehungsfrust
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Es könnte alles so schön sein: Ein trautes Heim, ein liebevoller Partner und endlich ist auch der sehnsüchtig erwartete Nachwuchs da. Doch trotz oberflächlich heiler Welt wird die Beziehung zwischen Mann und Frau gerade zu Beginn der Familiengründung oft auf eine harte Probe gestellt.

Die Partnerin ist von einem Tag auf den anderen nicht mehr die strahlende Geliebte, sondern eine müde, abgeschlagene Mutter. Standen früher die Bedürfnisse des Mannes an erster Stelle, wenn es ums Verwöhnen ging, kommt jetzt das Baby an Platz eins – und das im Zweifelsfall rund um die Uhr. Die kostbaren Minuten zwischen Haushalt und Versorgung des Nachwuchses möchten junge Mütter in der Regel nur für eins nutzen: Schlafen – und zwar alleine. Schließlich weiß man nie, wie lange die Zeit der Ruhe anhalten wird.

Väter verstehen ihre Frauen natürlich, versuchen sie zu unterstützen und zu entlasten, soweit es geht. Sie lieben ihr Kind und möchten es nicht missen. Aber Väter sind auch Männer und der Mann im Vater trauert der Zeit hinterher, als die Partnerin die verführende Geliebte war, ihn mit kleinen Überraschungen verwöhnt hat und ihm die ungeteilte Aufmerksamkeit schenkte.

Zurück zum Rollenklischee des letzten Jahrhunderts

Nicht das Kind ist der Beziehungskiller, sondern die Veränderung in der Rollenverteilung. Zuvor gleichberechtigte Partner im Hinblick auf Erwerbstätigkeit und Haushaltspflichten fallen in das Rollenverständnis längst vergangen geglaubter Zeiten zurück: Der Mann ernährt die Familie, die Frau erledigt die Haushaltspflichten.

Die meisten Mütter kommen in den ersten Lebensjahren des Kindes dem auch nach – nur nicht so gut gelaunt, anspruchslos und unkritisch, wie es noch vor Jahrzehnten die Regel war. Die Folge sind ständige Gereiztheit, Überlastung, Unzufriedenheit – und das auf beiden Seiten, da sich jeder mehr vom Partner erhofft: Die Frauen mehr Unterstützung im ständigen Kampf gegen Termine, Wäscheberge, Sand in der Wohnung und Müdigkeit, die Männer mehr Verständnis für den Stress im Beruf, mehr Zärtlichkeiten, mehr Zeit zum Entspannen und für Hobbys.

Schrittweise aus der Beziehungsfalle

Die Situation dreht sich wie eine Spirale zu immer größeren Konflikten, immer weiteren Entfremdungen. Nur eine konsequente Gegensteuerung kann diesen Prozess aufhalten und ein Paar durch die kritischen ersten Jahre als Eltern bringen.

  • Reden Sie miteinander. Teilen Sie Ihrem Partner Ihre Gefühle mit. Vermeiden Sie Vorwürfe und formulieren Sie stattdessen Wünsche: direkt und konkret.
  • Teilen Sie sich Aufgaben bei der Kinderbetreuung. Bis auf das Stillen können Väter alle Aufgaben rund um den Nachwuchs übernehmen. Vertrauen Sie Ihrem Partner – er macht vielleicht einiges anders als Sie, aber das wird Ihrem Kind nicht schaden.
  • Schaffen Sie sich Freiräume. Jeder von Ihnen braucht ein Minimum an freier Zeit – ohne ständig mit dem Kopf beim Nachwuchs, beim Haushalt, bei den Pflichten sein zu müssen. Führen Sie feste Termine für diese Zeiten ein, in denen der Partner alleine für das Kind zuständig ist und genießen Sie diese Zeiten entspannt für sich.
  • Behalten Sie zärtliche Gesten im Alltag bei: Der Gute-Nacht-Kuss, die Umarmung zum Abschied, der Spaziergang Hand-in-Hand und ein kurzes Streicheln zwischendurch wirken Wunder in der Beziehung. Sie spüren die Nähe des anderen, auch wenn Zeit und Elan nicht zu mehr reichen.
  • Gönnen Sie sich kurze Auszeiten als Eltern und lernen Sie bewusst das Loslassen: Spätestens nach dem Abstillen steht einer Betreuung Ihres Sprösslings durch Großeltern oder Freunde nichts mehr im Weg. Nutzen Sie die wiedergewonnene Freiheit für ein Wochenende zu zweit und seien Sie nur Mann und Frau und nicht Mutter und Vater.

Nicht immer gelingt es, die Harmonie der ersten Jahre einer Beziehung auch im Familienalltag aufrechtzuhalten. Mittlerweile wird die Hälfte aller Ehen wieder geschieden. Scheuen Sie sich daher nicht, professionelle Hilfe zu suchen, wenn Sie spüren, dass Sie alleine die Probleme nicht bewältigen können. Oft kann ein Blick von außen die Spannungen und Differenzen klarer definieren. Gerade, wenn die Fronten schon recht verhärtet sind, können Anregungen von Dritten helfen, die Situation klarer zu sehen und auch die eigenen Ansichten einer gründlichen Prüfung zu unterziehen.

Besinnen Sie sich jeden Tag aufs Neue auf die positiven Seiten Ihres Partners und die Anfänge ihrer Liebe, überdenken Sie Ihre eigenen Gefühle und Handlungen und genießen Sie die Zeiten als Familie!

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