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Mia – meine ganz besondere Freundin. Vom Leben mit einem autistischen Kind

Mia - meine ganz besondere Freundin

Mia ist neu im Kindergarten. Und irgendwie verhält sie sich nicht wie die anderen Kinder. Sie spricht nicht mit ihnen und sie kann auch nicht still sitzen, wenn sich alle zum Stuhlkreis zusammenfinden.

Irgendwie ist Mia in ihrer eigenen Welt gefangen. Trotzdem findet Mia in Lotte eine richtig gute Freundin, denn Lotte lernt zu verstehen, warum Mia sich häufig anders verhält und sie lernt damit umzugehen.

Was auf den ersten Blick wirkt, wie ein ganz normales Kinderbuch, ist eigentlich aus einer Not heraus entstanden. Mia gibt es wirklich, die Autorin von „Mia – meine ganz besondere Freundin“ ist ihre Mutter, Dagmar Eiken-Lüchau.

Vom Leben mit einem autistischen Kind

Als Mia (heute vier)  etwa ein Jahr alt war, bekam ihre Familie immer mehr den Eindruck, dass sie sich anders verhält, als andere Kinder in diesem Alter. Dagmar Eiken-Lüchau ist Erzieherin und hat insgesamt fünf Kinder: drei Jungs und zwei Mädchen (eins davon ist Mia). Sie hatte also schon viel Erfahrung und Vergleichsmöglichkeiten.

In ihr wuchs der Verdacht, Mias Verhalten könnte durch frühkindlichen Autismus bedingt sein. „Obwohl Mia ein absolutes Papakind war und ist, reagierte sie zum Beispiel mit etwa einem Jahr nicht darauf, wenn ich sagte, ‚Schau mal, da kommt der Papa!‘, erst wenn sie ihn selbst wahrnehmen konnte, zeigte sie ihre Freude.“

Therapie als Hilfestellung

Mia Eiken-Lüchau

Mia

Bis die Diagnose dann tatsächlich gestellt wurde, vergingen allerdings viele Monate und Dagmar Eiken-Lüchau brauchte viel Energie und Beharrlichkeit. „Die Diagnose selbst war dann eine ziemliche Erleichterung für uns,“ erzählt sie, „denn nun wussten wir, womit wir es zu tun haben und konnten nach Therapiemöglichkeiten suchen und auch Förderungen dafür beantragen.“

Dagmar Eiken-Lüchau erklärt: „Eine Therapie bedeutet in Mias Fall, ihr Hilfsmittel an die Hand zu geben, damit sie sich im Alltag besser zurecht findet. Heilbar ist die Autismus-Spektrum-Störung (ASS), so der Fachbegriff, nämlich nicht. Wir können Mia aber helfen, zum Beispiel Gefahren besser zu erkennen und wir versuchen ihr alternative Kommunikationswege aufzuzeigen.“

Plötzlich Kinderbuchautorin

„Die Idee zum Buch entstand dann eigentlich aus einer Notsituation heraus“, erzählt Dagmar Eiken-Lüchau: „Als Mia in einen integrativen Kindergarten kommen sollte, gab es dort Patenkinder, die sich um kleinere Kinder kümmern. Mir war klar, dass dies nicht möglich sein würde.

Ich suchte also nach Büchern, die kleinen Kindern erklären können, was das besondere im Umgang mit Mia ist. Weil es keine Bücher dazu gab, habe ich eben einfach selbst aufgeschrieben, wie Mia sich verhalten könnte, um den anderen Kindern den Umgang mit ihr zu erleichtern. Und lag mit meiner Geschichte sogar sehr richtig, wie sich später herausstellte.

Die Geschichte war also eigentlich nur für die Kinder aus Mias Kindergartengruppe gedacht, bald merkte ich aber, dass das Interesse doch größer ist als ich es erwartet hätte. Inzwischen ist aus meinem kleinen Projekt ein richtiges Kinderbuch geworden, welches sehr liebevoll illustriert wurde und vom Neufeld-Verlag professionell vertrieben wird.

Es kaufen auch viele Menschen, bei denen es nicht ausschließlich um das Thema Autismus geht, sondern ganz allgemein um Andersartigkeit und den Umgang mit Kindern, die besondere Bedürfnisse haben. Ein wunderschönes Gefühl.“

Wünsche für die Zukunft

Trotz ihrer Behinderung ist Mia der Sonnenschein ihrer Familie, dank der Diagnose, Therapien und vielfältiger Unterstützung können Dagmar Eiken-Lüchau, ihr Mann und die großen Kinder Mia helfen, ihren Weg zu finden.

Familie Eiken-Lüchau

Familie Eiken-Lüchau

„Wir hoffen, dass Mia sich später einmal im Leben und im Alltag zurechtfindet, dass sie nicht gemobbt wird, wie es vielen Autisten geschieht. Wir wünschen ihr, dass sie Freunde findet und ihren Platz unter anderen Menschen,“ so formuliert Dagmar Eiken-Lüchau ihre Wünsche für ihr Töchterchen.

„Mia – meine ganz besondere Freundin“ ist ein toller Anfang dafür, Kindern den Umgang mit einem andersartigen Mädchen und Jungs zu erleichtern. Auch Erwachsene können davon allerdings jede Menge lernen :-)

Weitere Informationen zu Mia und ihrem Familienleben gibt es auf lockenkopf-mia.de und wer sich gerne ein Interview mit Dagmar Eiken-Lüchau anschauen möchte klickt hier.

Das Buch „Mia – meine ganz besondere Freundin“ ist bei amazon erhältlich und auch direkt beim Neufeld-Verlag.

Autorin & Illustratorin

Dagmar Eiken-LüchauDagmar Eiken-Lüchau ist gelernte Erzieherin und Mutter von fünf Kindern. Die leidenschaftliche Geschichtenerzählerin hat allerdings überwiegend als Projektleiterin in der PR-Branche sowie als Eventmanagerin bei einer Gastro- & Veranstaltungsagentur gearbeitet. Mia, die Hauptperson in diesem Buch, gibt es wirklich sie ist ihre jüngste Tochter. Familie Eiken-Lüchau lebt überwiegend in Meppen im Emsland.

Tanja HusmannTanja Husmann, Jahrgang 1972, hat früher fleißig Kinderzimmerwände und Lieblingsbücher bemalt, später dann Schulhefte vollgekritzelt und schließlich den Beruf Schriftsetzerin gelernt. Nachdem sie viele Jahre die Kinderwebseiten des SWR mitgestalten durfte, illustriert sie seit 2013 hauptberuflich Kinderbücher. Sie lebt und arbeitet zusammen mit ihrem Mann im sonnigen Freiburg.

Allgemeine Infos zum Buch

Mia - meine ganz besondere Freundin

Mia – meine ganz besondere Freundin*

Titel: Mia – meine ganz besondere Freundin*

Inhalt: Ich bin Lotte. Und das ist Mia. Wir gehen in denselben Kindergarten. Mia ist ein bisschen anders. Manchmal kann ich sie nicht verstehen, und manchmal versteht sie mich nicht. Daher beobachte ich sie ganz genau und lerne so, wie Mia wirklich ist. Mia ist besonders. Und sie ist toll! Mia ist besonders toll! Und daher ist Mia meine ganz besondere Freundin. – Diese Geschichte hilft, das Verhalten und die Gefühle von autistischen Kindern besser zu verstehen, was manchmal gar nicht so leicht ist. Sie lehrt bereits die ganz Kleinen, wie schön es sein kann, Menschen, die anders sind, zu entdecken und so zu akzeptieren, wie sie sind. So lernen Kinder im Kita-Alter, mit besonderen Kindern umzugehen und sie gelassen in ihre Gemeinschaft zu integrieren. Altersgerecht und situationsorientiert, ohne zu verurteilen oder zu beängstigen, klärt dieses Buch auf. Es geht zwar um Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS), der Begriff Autismus kommt allerdings gar nicht darin vor.

Gebundene Ausgabe: 31 Seiten

Verlag: Neufeld Verlag (1. Oktober 2016)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3862560791

ISBN-13: 978-3862560790

Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 3 Jahren

Preis: 14,90 EUR

Foto: Neufeld Verlag

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