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Berufsunfähigkeitsversicherung: So sind Eltern trotz Vorerkrankungen gut versichert

Berufsunfähigkeitsversicherung

Gerade für Familien ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung wichtig: Schließlich sichert das berufliche Einkommen eines oder beider Elternteile die finanzielle Basis und ermöglicht ein sorgenfreies Aufwachsen der Kinder.

Fällt das Einkommen aus gesundheitlichen Gründen weg, geraten Familien schnell in einen finanziellen Engpass: Spätestens nach dem Wegfall des Krankengeldes ist dann eine Alternative überlebenswichtig – vom Staat gibt es im besten Fall eine sehr kleine Erwerbsminderungsrente.

Kann der andere Elternteil nicht arbeiten oder verdient schlichtweg nicht genug, ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung für viele Eltern der rettende Anker: Sie leistet im äußersten Fall über Jahrzehnte einen Einkommensersatz und ermöglicht dem Betroffenen, in Ruhe gesund zu werden, ohne sich finanzielle Sorgen um sich oder seine Familie machen zu müssen.

Abschluss der Berufsunfähigkeitsversicherung mit Vorerkrankungen nicht einfach

Viele Eltern möchten vor diesem Hintergrund eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, sind aber skeptisch wegen der Gesundheitsfragen, die sie beantworten müssen. Sollten gesundheitliche Einschränkungen vorliegen, drohen Risikozuschläge, Leistungsausschlüsse oder die Versicherung lehnt den Antrag direkt ab.

Es gibt eine ganze Reihe von Krankheiten, die die Versicherer gar nicht oder nur mit Einschränkungen abdecken. Bei den folgenden Erkrankungen müssen Sie mit Risikozuschlägen und Leistungsausschlüssen rechnen:

  • Allergien
  • Asthma bronchiale
  • Bandscheibenvorfall
  • Ãœbergewicht mit BMI > 30
  • Gicht
  • Hörsturz
  • Kniegelenkserkrankungen
  • Morbus Crohn

Gar nicht, bzw. nur mit Leistungsausschluss versicherbar, sind die folgenden Krankheiten:

  • Alzheimer
  • Stoffwechselerkrankungen
  • Bösartige Tumore in den letzten drei Jahren
  • Diabetes
  • Hepatitis C
  • Multiple Sklerose
  • Rheuma
  • Schlaganfall

Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen

Schaut man sich die Liste an, ist der Wunsch nach einer Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsprüfung nur allzu gut verständlich – aber leider ausgeschlossen.

Berufsunfähigkeitsversicherungen wie zum Beispiel der Allianz oder die HDI haben allerdings regelmäßig Aktionen mit vereinfachten Gesundheitsfragen für bestimmte Berufsgruppen im Angebot – so gibt es zum Beispiel für Steuerberater und ähnliche Berufe die Möglichkeit, leicht an Versicherungsschutz zu kommen – auch das eine gute Möglichkeit, mit Vorerkrankungen doch noch zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung zu kommen.

Die Barmenia bietet sogar ganz ohne Berufsgruppenzugehörigkeit die Option, an eine BU mit einer vereinfachten Gesundheitsprüfung zu kommen. Ausgeschlossen werden muss lediglich, dass psychische Erkrankungen vorliegen, dass es gesundheitliche Probleme am Stütz- und Bewegungsapparates gab und dass eine Tumorerkrankung festgestellt oder behandelt wurde oder eine HIV-Infektion bestand. Aber das sind nicht einmal die einzigen Möglichkeiten.

Krank und Berufsunfähigkeitsversicherung: Kosten im Blick behalten

Bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung hängt die Höhe der Beiträge von vielen Faktoren ab: Neben der gewünschten Berufsunfähigkeitsrente sind das vor allem die Laufzeit, das Alter bei Vertragsbeginn und nicht zuletzt Vorerkrankungen.

Starkes Übergewicht führt zum Beispiel zu einem Zuschlag von 50 Prozent und mehr, bei Allergien werden nicht selten 25 Prozent auf den Beitrag aufgeschlagen. Kommen dann noch riskantere und zuschlagspflichtige Hobbys wie etwa Springreiten oder Tiefseetauchen hinzu, kann sich der Beitrag leicht verdoppeln.

In der Schwangerschaft kann es für werdende Eltern besonders schwer werden, Schutz zu bekommen, wenn aufgrund einer Risikoschwangerschaft besondere gesundheitliche Gefahren auftreten – der Schutz sollte deshalb möglichst vor der Schwangerschaft sichergestellt werden.

Direktversicherer nutzen

Direktversicherer ermöglichen den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung direkt im Internet – und dort findet auch die Gesundheitsprüfung statt.

Bei einigen Versicherern erfolgt die Gesundheitsprüfung sogar vor Eingabe der persönlichen Daten – nutzen Sie das!

Vorsicht aber: Andere Versicherer verlangen die Eingabe Ihrer persönlichen Daten, um die Versicherbarkeit einschätzen zu können. Wird damit ein „echter“ Antrag gestellt und wird der abgelehnt, müssen Sie diese Ablehnung bei weiteren Anträgen angeben. Damit sinken die Chancen deutlich, doch noch eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit Vorerkrankungen zu bekommen.

Makler einschalten

Analysehäuser wie zum Beispiel Franke und Bornberg aus Hannover haben Tools entwickelt, die eine Ersteinschätzung zur Versicherbarkeit in der Berufsunfähigkeitsversicherung geben. Das Diagnose-Tool nutzen Makler, die mit Ihnen gemeinsam die Angaben durchgehen können.

Bei mehr als einem Dutzend Versicherern können Sie so Anfragen zu Ihrer Versicherbarkeit stellen – und zwar anonym. Ist hier der passende Versicherer nicht mit dabei, können Versicherungsmakler und -berater mit einer individuellen Risikovoranfrage einen Schritt weitergehen.

Zusammen mit Ihnen als Interessenten wird der Gesundheitszustand exakt erfasst und schriftlich festgehalten – er bildet die Grundlage für einen Vorantrag, der zusammen mit weiteren Unterlagen wie Arzt- oder Krankenhausberichten beim Versicherer eingereicht wird.

Diese Voranfrage wird wie ein regulärer Antrag geprüft und der Versicherer spricht ein Votum aus, ob und ggf. zu welchen Konditionen er sie versichert. Über eine solche Risikovoranfrage können insgesamt über 30 Gesellschaften angesprochen werden – so sammelt der von ihnen beauftragte Berater die Entscheidungen der Versicherer ein und kann Ihnen zeigen, wo und wie Sie im Idealfall versichert sind.

Eingeschränkt durch die Gesundheit: Achten Sie auf das Kleingedruckte!

Natürlich sind viele Eltern froh, wenn sie trotz Vorerkrankungen Schutz für die Familie finden können – trotzdem sollten sie die Qualität des Schutzes im Auge behalten. So gibt es Berufsunfähigkeitsversicherungen, die bei einem längeren Ausscheiden aus dem Job den Schutz desjenigen aushöhlen, der für die Kindererziehung mehrere Jahre auf die Karriere verzichtet und zu Hause bleibt. Gerade diese Klausel sollten Eltern im Blick behalten und bei der Beratung durch einen Experten ansprechen.

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