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Krieg und Terror – wie spreche ich mit meinen Kindern darüber?

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Terroranschläge, Flüchtlingsdiskussionen, deutsche Soldaten in Syrien – die weltpolitische Lage ist alles andere als entspannt. Wer die Nachrichten einschaltet, überlegt sich häufig ganz genau, ob Kinder im Raum sein sollten.

Jede Familie hat dabei natürlich ihre eigenen Richtlinien. Dennoch gibt es ein paar allgemeingültige Regeln. Welche Informationen über Krieg und Terror sind für welches Alter verständlich? Wie erkläre ich meinen Kindern beängstigende Nachrichten? Wo bekomme ich kindgerechte Informationen und ab wann dürfen Kinder die Nachrichten im Fernsehen schauen?

Das Elternhandbuch beantwortet die wichtigsten Fragen im Ãœberblick.

Ab wann dürfen Kinder Nachrichten schauen?

Als Faustregel gilt: Vor dem 10. Geburtstag sind Kinder meistens noch nicht in der Lage, die Tagesschau oder andere Nachrichtenformate für Erwachsene richtig einzuordnen. Stattdessen ist es sinnvoll, ihnen Formate für Kinder anzubieten.

Empfohlene Formate für Kinder sind z. B.:

Am Besten ist es, wenn Sie gemeinsam mit den Kindern schauen, um direkt auf Fragen eingehen zu können. Dies gilt natürlich umso mehr dann, wenn sie dann anfangen, die Nachrichten für Erwachsene zu schauen.

Aufmerksam sein, zuhören!

Gerade nach den Terrorakten von Paris im November waren und sind viele Erwachsene selbst verunsichert. Wie also spreche ich mit meinen Kindern über die Geschehnisse und vermittle ihnen ein Gefühl von Sicherheit? Wichtigste Grundregel ist immer:

Hören Sie zu! Lassen Sie Kinder von ihren Gefühlen und Gedanken ganz in Ruhe erzählen, ohne vorher zu unterbrechen, aber auch ohne ein Gespräch aufzudrängen.

Sachlich bleiben!

Erklären Sie ihren Kindern ruhig und sachlich, welchen Kenntnisstand sie zu aktuellen Ereignissen, Vorgängen oder Situationen haben. Wenn Sie etwas nicht genau wissen oder einschätzen können, ist es auch völlig in Ordnung, dies einzugestehen und gemeinsam weitere Informationen einzuholen. Wenn Sie selbst betroffen oder traurig sind, sagen Sie das ruhig, ohne allerdings Panik oder Hysterie zu verbreiten! Erklären Sie, warum sie besorgt oder traurig sind, das hilft auch Kindern besser, eine Situation einzuschätzen.

Gemeinsam informieren

Vor allem größere Kinder wollen oft mehr wissen und verstehen, als eine kurze Nachrichtensendung bieten kann. Bei einigen Fragen stoßen auch wir als Eltern oder Verwandte an unsere Grenzen. Dann ist es sinnvoll, gemeinsam mit den Kindern zu recherchieren. Wichtig ist dabei, ausschließlich seriöse Informationsquellen zu nutzen. Dazu gehören Polizeibehörden, verschiedene Hilfsorganisationen, die in einer Übersicht auf www.hilfsorganisationen.de zusammengefasst sind, im akuten Fall auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe – und natürlich die Internet-Seiten großer Nachrichten-Portale wie www.tagesschau.de.

Kindgerecht aufbereitete Infos zu Themen aller Art gibt es auf folgenden Seiten:

Aufmerksam beobachten

Im Umgang mit verstörenden Informationen, z. B. bei Krieg oder Terroranschlägen, zeigen Kinder die unterschiedlichsten Reaktionen. Viele verarbeiten relativ problemlos. Bei anderen wirkt das Gehörte und Gesehene noch länger nach. Mögliche Folgen: Konzentrationsschwierigkeiten, Alpträume, Ängstlichkeit oder Gereiztheit. In den meisten Fällen verschwinden diese Reaktionen bald wieder. Sollte dies nicht der Fall sein, zögern Sie nicht, ihren Kinderarzt zu kontaktieren oder einen Kinder- und Jugendpsychologen.

Telefonischen Rat gibt es auch bei der Nummer gegen Kummer. Unter 0800 111 0 550 können Eltern montags bis freitags von 9 – 11 Uhr und 17 – 19 Uhr professionelle Hilfe bei Sorgen aller Art bekommen.

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