Am 20. September 2025 ist wieder Weltkindertag – dieses Mal unter dem Motto „Kinderrechte – Bausteine für Demokratie!“. Ein großes Thema, das nicht nur Schulen oder Politiker betrifft, sondern tatsächlich schon viel früher beginnt: im Familienalltag.
Denn die ersten Erfahrungen mit Mitbestimmung, Respekt und Gerechtigkeit machen Kinder bereits in den eigenen vier Wänden. Und genau da liegt der Schlüssel, wie Kinder Demokratie wirklich erleben und begreifen können.
Inhalt
Warum Kinderrechte so wichtig sind
Kinder haben Rechte – und das ist längst kein abstraktes Konzept mehr. Sie sind im UN-Kinderrechtsübereinkommen festgeschrieben, das auch Deutschland unterschrieben hat.
Diese Rechte sichern Kindern Schutz, Förderung und Beteiligung zu. Aber was bedeutet das konkret für Babys und Kleinkinder?
- Recht auf Schutz: Geborgenheit, Sicherheit und eine liebevolle Betreuung.
- Recht auf Förderung: Zugang zu Bildung, Spiel, Kultur und individueller Entwicklung.
- Recht auf Beteiligung: Mitreden dürfen, altersgerecht und ernst genommen.
Besonders das letzte Recht – die Beteiligung – wird oft unterschätzt. Dabei beginnt Demokratie genau hier: Wenn wir Kinder an kleinen Entscheidungen teilhaben lassen.
Demokratie im Alltag mit Kleinkindern
Natürlich wird kein zweijähriges Kind einen Koalitionsvertrag aushandeln. Aber schon sehr junge Kinder spüren, ob ihre Stimme zählt.
Praktische Beispiele für Mitbestimmung:
- Kleidung wählen: Statt zu bestimmen, „Zieh das an!“, zwei Shirts zur Auswahl anbieten.
- Essen mitentscheiden: „Möchtest du heute Nudeln oder Reis?“ – eine einfache, faire Abstimmung.
- Spielzeug aussuchen: Kinder dürfen entscheiden, welches Spielzeug in den Park mitkommt.
- Familienrituale gestalten: Ein gemeinsames Abendlied, das die Kinder auswählen.
Diese kleinen Entscheidungen vermitteln das Gefühl: Meine Meinung ist wichtig. Genau dieses Gefühl stärkt Selbstbewusstsein und legt den Grundstein für demokratisches Denken.
Aber: Grenzen sind Teil von Demokratie
Eltern sind keine „Dienstleister“, die jede Entscheidung ihrem Kind überlassen. Demokratie bedeutet nicht Anarchie – sondern gemeinsame Regeln. Auch das ist ein wichtiger Lernprozess:
Kinder dürfen mitbestimmen, aber sie müssen auch lernen, dass andere Bedürfnisse genauso zählen. Ein gutes Beispiel ist das Teilen von Spielzeug oder das Abwechseln bei Familienaktivitäten.
So lernen Kinder schon früh: Demokratie ist ein Balanceakt – zwischen Freiheit und Rücksicht.
Weltkindertag als Anlass für Familien
Der 20. September eignet sich perfekt, um gemeinsam über Kinderrechte nachzudenken. Das kann spielerisch und kreativ geschehen:
- Abstimmung im Kinderzimmer: Welches Buch wird abends vorgelesen?
- Familien-Wahlurne light: Kleine Zettel mit Ideen für den Wochenend-Ausflug, die dann „gewählt“ werden.
- Kinderrechte sichtbar machen: Bilder malen oder Collagen kleben – „Was ist mir wichtig?“
- Kinderrechte-Kalender: Jeden Tag im September ein Kinderrecht vorlesen und kurz besprechen.
So wird der Weltkindertag greifbar – nicht nur als abstrakter Gedenktag, sondern als lebendige Erfahrung.
Demokratie im Alltag – ganz nebenbei
Demokratie muss kein großes Projekt sein. Sie entsteht in den kleinen Momenten des Alltags: wenn Kinder beim Abendessen mitentscheiden, ob es Nudeln oder Reis gibt, wenn im Auto gemeinsam abgestimmt wird, ob Musik oder Hörbuch läuft, oder wenn die Wahl der Gute-Nacht-Geschichte jeden Abend wechselt.
So lernen Kinder spielerisch, dass ihre Stimme gehört wird – und dass es Regeln gibt, die für alle gelten.
Demokratie im Familienalltag heißt: kleine Entscheidungen teilen und Kindern zeigen – deine Stimme zählt.

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