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Abgrenzung in der Pubertät: Warum Loslassen so wichtig ist

Pubertät / Jugendlicher blickt nachdenklich in die Ferne, im Hintergrund verschwommen eine erwachsene männliche Person – Sinnbild für Abgrenzung und Entwicklung in der Pubertät

Wir haben sie zur Welt gebracht, ihre Tränen getrocknet, sie an der Hand gehalten – viele Jahre lang. Und plötzlich stehen sie uns gegenüber, mit verschränkten Armen, eigenen Meinungen und dem Wunsch nach Freiheit. In der Pubertät beginnt für viele Eltern ein emotionaler Spagat: Loslassen und Halt geben – beides zugleich.

Wie das gelingen kann, ohne sich gegenseitig zu verlieren, zeigen wir dir hier.

Abgrenzung gehört dazu – auch wenn’s weh tut

Spätestens zwischen 11 und 14 Jahren verändert sich etwas Grundlegendes: Aus Kindern werden Jugendliche mit eigenen Vorstellungen, Meinungen und einem wachsenden Bedürfnis nach Autonomie. Für Eltern ist das nicht immer leicht – gerade weil man es so gut meint.

Doch genau jetzt beginnt ein wichtiger Entwicklungsschritt: Die Abgrenzung von den Eltern. Sie ist notwendig, damit aus unseren Kindern selbstständige Persönlichkeiten werden können.

Ich bin ich und du bist du – was das in der Pubertät bedeutet

Dieser einfache Satz beschreibt genau das, was in der Pubertät passiert. Die Jugendlichen müssen sich selbst finden – mit allem, was dazugehört. Das bedeutet auch, Fehler zu machen, sich auszuprobieren und manchmal Wege zu gehen, die wir als Eltern nicht gewählt hätten.

So schwer es fällt: Wer seinen Kindern vertraut, statt sie zu kontrollieren, legt den Grundstein für eine Beziehung auf Augenhöhe.

Was Eltern jetzt stark macht

Ein paar einfache Regeln helfen, die Balance zwischen Nähe und Distanz zu wahren:

  • Nicht schnüffeln! Auch wenn die Neugier groß ist – Jugendliche brauchen Privatsphäre. Wer heimlich liest oder durchs Zimmer stöbert, riskiert Vertrauen. Und das ist gerade jetzt wichtiger denn je.
  • Verständnis zeigen! Druck erzeugt Gegendruck – das gilt besonders in der Pubertät. Wer nicht auf jede Provokation anspringt und auch mal ein Auge zudrückt, schafft Raum für echte Gespräche.
  • Sich selbst reflektieren! Die Pubertät der Kinder ist auch ein guter Anlass, das eigene Leben in den Blick zu nehmen. Was bedeutet Loslassen für mich? Warum fällt es mir so schwer – und welche Chancen liegen vielleicht gerade darin?

Wenn’s kracht: Was hilft bei schwierigen Momenten?

Natürlich gibt es sie – die Tage, an denen Türen knallen, Gespräche abgebrochen werden und man sich fragt: Wo ist mein Kind geblieben?

Wichtig ist, nicht in den Machtkampf einzusteigen. Besser: kurz durchatmen, einen Schritt zurücktreten und das große Ganze sehen. Konflikte gehören dazu. Und oft zeigen sie nur, dass sich gerade etwas bewegt.

Und was ist mit mir?

Die Pubertät der Kinder ist auch eine Zeit des Wandels für Eltern. Vielleicht wird das Zuhause ruhiger, vielleicht bleibt plötzlich Zeit für Dinge, die lange zu kurz kamen. Wer diesen Moment bewusst wahrnimmt, kann neue Kraft schöpfen – für sich selbst und für das veränderte Miteinander.

Wiederfinden – auf Augenhöhe

Die gute Nachricht: Nach jeder Phase der Abgrenzung gibt es auch eine neue Form der Nähe. Vielleicht leiser, weniger kuschelig, aber tiefer.

Wer seinen Kindern Raum gibt, zu wachsen, darf erleben, wie sie aus freiem Willen wieder in Verbindung treten – als junge Erwachsene mit eigenem Blick auf die Welt, aber mit Vertrauen im Gepäck.

❤️ Loslassen heißt nicht allein lassen

Loslassen ist kein Rückzug, sondern ein Zeichen von Stärke. Es bedeutet, den Kindern etwas zuzutrauen – und gleichzeitig da zu sein, wenn sie einen brauchen. Mit Liebe, mit Respekt und mit dem Wissen: Sie gehen ihren Weg.

Und du begleitest sie, auch wenn du einen Schritt zurücktrittst.

Pubertät

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