Wir hier beim Elternhandbuch wagen ja gern mal einen Blick in die Vergangenheit, sei es um die Babyschuhe unserer Leser zu präsentieren oder an unsere Schulzeit zu erinnern.
Und während wir aktuell daran arbeiten, einen Beitrag mit den schönsten Einschulungsfotos aller Zeiten zusammenzustellen, kam jetzt noch der Aufruf von Nina, alias Frau Mutter, einen Blick in die Fotoalben der 70er und 80er-Jahre zu werfen.
Schick in Strick
Kein Problem, da sind wir, oder genauer gesagt ich, doch glatt dabei. Ein Heidenspaß, das Album hervorzukramen, in dem mein Leben im Jahr 1971 seinen fotografischen Anfang nahm. Die Kinder wollten sich kaum einkriegen über Opas Koteletten und verschwommene Bilder, auf denen irgendwo im Hintergrund mein Bruder zu sehen war – leider ohne Kopf. Ins Album geklebt wurde all dies trotzdem, schließlich fotografierte man nicht jeden Tag und die Abzüge waren teuer.
Modisch war ich im Jahr 1972 mit einer selbstgestrickten Schlaghose ganz weit vorn. Praktisch auch, um den dicken Windel-Popo gekonnt in Szene zu setzen. Einige Jahre später dann wurden die Bilder schärfer, die Outfits noch ein bisschen cooler. Das Träger-Kleidchen mit den Espandrilles könnte ein neunjähriges Mädchen wohl auch heute noch tragen, ohne einen schweren Image-Schaden zu erleiden.
Als die Bravo noch in Millionen-Auflage erschien
Besonders spannend aber fand ich ein Foto, das mein Kinderzimmer im Jahr 1982 zeigt. Ich bin auf dem Foto 11 Jahre jung und sitze am Schreibtisch meines Möbel-Kraft-Presspappe-Mobiliars. Insider erkennen das Schweiß-Band am rechten Handgelenk. Damals ein absolutes Muss. Dabei lagen die besten Zeiten von Boris Becker sogar noch in der Zukunft …
Auf der Fensterbank im Hintergrund ein sorgsam-gehüteter Stapel Bravos – ja, diese Zeitschrift, die es tatsächlich immer noch gibt, auch wenn sie inzwischen auf dem letzten Loch pfeifft, wie ich kürzlich las.
Neben einer Radio-Kassetten-Kombination, mit Hilfe derer ich Samstag-Abends immer meine Lieblingssongs aus der NDR-Hitparade aufnahme, besaß ich auch einen kleinen, alten Fernseher. Was ich darauf geguckt habe, entzieht sich allerdings meiner Erinnerung. War das noch die Zeit von Pinocchio, Heidi und Kimba, dem weißen Löwen? Oder war ich dafür mit 11 Jahren schon zu alt?
Nachdenken und Tee-Trinken
Der absolute Kracher aber, wie ich heute finde, ich das Tee-Service, das rechts im Bild zu erkennen ist. Jeder hatte so ein Tee-Service. Später kamen auch irgendwelche Gläser der Marke Leonardo hinzu. Nur: Nie, wirklich niemals trank man Tee oder sonst irgendetwas aus besagtem Geschirr. Es wurde einfach nur hindekoriert und staubte dann ein bisschen vor sich hin. Warum nur taten wir solche Sachen? Ich weiß es nicht. Aber ich werde mir jetzt ein Tässchen Tee zubereiten und in Ruhe darüber nachdenken :-)
PS. Zu den absoluten Top-Hits in Deutschland im Jahr 1982 gehörten „Come on Eileen“ von einer Band namens Dexy’s Midnight Runners, Eye of The Tiger von Survivor, das bis heute als Hymne der Rocky-Filme unvergessen ist und „Do you really want to hurt me“ von Culture Club. Mein Super-Hit allerdings war wohl „One of us is crying“ von ABBA – aber das muss unter uns bleiben …
[…] Blick ins Familienalbum – oder mein allerliebstes Tee-Service … […]
[…] erinnert sich an die Kindergeburtstage dieser Zeit- natürlich vor Holzpaneele! Der Blog Das Elternhandbuch erinnert an die BRAVO und Jugendzimmer aus Presspappe. Lisa von Mama locker erinnert sich an […]
Wir älteren haben Vanilletee oder Kirschtee aus diesen elend kleinen Dingern getrunken, an denen die wackelige Kanne mit dem nochwackeligeren Henkel garantiert vorbei einschenkte. Tee landete immer auf dem Teppich, sorry Flokati..
Es waren rätselhafte Zeiten :D
Hahaha,
ja, an dieses Tee-Gedöns erinnere ich mich auch noch gut :-)
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