Was im Kindesalter von essenzieller Bedeutung für uns ist, verliert auch im Erwachsenenalter nicht an Wichtigkeit. Wir wünschen uns die Verbundenheit mit uns wichtigen Personen. Zu dieser Bindung gehört auch die emotionale Verfügbarkeit.
Ein Kind spürt sehr gut, wenn die Mutter zwar körperlich anwesend aber ihre Aufmerksamkeit nicht dabei ist. Egal, wie alt wir sind: Die emotionale Verfügbarkeit uns nahestehender Menschen bleibt im Mittelpunkt unseres Interesses.
Was verstehen wir unter emotionaler Verfügbarkeit?
Emotionale Verfügbarkeit bedeutet, ganz bei unserem Gegenüber zu sein, uns ganz auf diesen Menschen einzulassen. Zu erfühlen, was gerade im Anderen vor sich geht. Genau auf Gesagtes zu hören und darauf angemessen zu reagieren.
Sehr ängstliche Kinder und später auch Erwachsene brauchen sehr viel dieser wohlwollenden Grundhaltung. Sie gibt ihnen Sicherheit und Stabilität.
Wir alle wünschen uns eine gefestigte, emotionale Grundstruktur. Sie ist die Basis für späteres Vertrauen.
Vertrauen reifen lassen
Das Urvertrauen wird uns bestenfalls im Elternhaus geschenkt. Konnte sich dieses Vertrauen in der Kindheit nicht entwickeln, stehen wir als Erwachsene vor der Aufgabe, dieses Vertrauen nachreifen zu lassen. Wir brauchen daher im Außen viel Stabilität und ein rücksichtsvolles Umfeld.
Erfahren wir viele Enttäuschungen, wird es schwierig, sich auf andere Menschen einzulassen. Die Angst wächst und das Vertrauen schwindet.
Wir sollten deshalb immer unseren eigenen Selbstwert in den Mittelpunkt stellen: Welchen Wert messe ich mir selbst bei?
Sich mit anderen Menschen zu vergleichen, schadet uns immens. Wir sollten lernen, unser eigener Maßstab in allen Belangen unseres Lebens zu werden. So bereiten wir den Boden für ein gefestigtes Selbstbild. Steht unser Bild für uns fest, werden wir anderen Menschen auch ganz natürlich Grenzen setzen.
So bauen wir zunächst Vertrauen zu uns selbst und in weiterer Folge auch zu anderen Menschen auf.
Emotionale Verfügbarkeit in der Partnerschaft
Gehen wir Beziehungen ein, steckt das Vertrauen anfänglich noch in den Kinderschuhen. Es ist weitestgehend von unserem Partner abhängig, ob wir das Vertrauen zu ihm weiterwachsen lassen können, oder ob er durch sein Verhalten die Vorschusslorbeeren sehr bald aufgebraucht und sich dann selbst vom Nachschub abgeschnitten hat.
Vertrauen hat zwar sehr viel mit uns selbst zu tun, ist aber auch am Verhalten anderer Personen festzumachen. Unser Vertrauen ist nicht selbstverständlich und sollte verdient werden!
Am leichtesten glückt dies mit der emotionalen Verfügbarkeit unseres Partners. Lässt er sich ganz auf uns ein und ist präsent in allen Interaktionen, so sollte es nicht schwierig sein, uns auch für ihn vollständig zu öffnen.
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