Marcel ist erst 8, deshalb mag seine Mutter kaum glauben, was ihre Nase wahrnimmt: Der Junge riecht nach Schweiß. Kann das überhaupt sein? Normal ist es doch, dass dieser Schweißgeruch sich erst einstellt, wenn Kinder in die Pubertät kommen.
Und doch ist Marcel keine Ausnahme. Es kommt immer wieder vor, dass schon jüngere Kinder nach Schweiß riechen. Woran das liegt und was ihr in einem solchen Fall tun könnt, erklären wir in diesem Beitrag.
Inhalt
Wie entsteht Schweißgeruch?
Hauptbestandteil unsers Schweißes ist geruchloses Wasser, genauer: 99 Prozent. Das übrige Prozent hat es allerdings dafür in sich. Es besteht aus diversen Stoffen, darunter langkettige Fettsäuren. Diese sind solange geruchsneutral, bis sie von Bakterien, die auf unserer Haut leben, zersetzt werden. Erst dann entsteht die Buttersäure, die für den typischen Schweißgeruch verantwortlich ist.
Besagte Bakterien leben vor allem dort, wo es feucht und warm ist. Also zum Beispiel unter den Achseln und an den Füßen, eben dort, wo Schweiß entsteht.
Warum verändert sich der Geruch, wenn Kinder größer werden?
Kommen Kinder in die Pubertät, wird eine zweite Gruppe von Schweißdrüsen aktiv, die sogenannten Duftdrüsen. Ihr Schweiß kann noch leichter von Bakterien zersetzt werden, was schneller zu unangenehmem Geruch führt.
Wissenschaftler gehen davon aus, dass diese Drüsen nicht allein der Abkühlung des Körpers dienen, sondern mittels Geruch anderen Menschen mitteilen können, in welcher Verfassung wir uns befinden. Wut, Angst oder sexuelle Verfassung von Erwachsenen werden so nonverbal kommuniziert.
Während der hormonellen Umstellung in der Pubertät kann der Geruch manchmal sogar besonders streng sein, später pendelt er sich auf einem normalen Maß ein.
Können auch kleinere Kinder schon Schweißgeruch entwickeln?
Ja, dies kommt durchaus vor, dass auch Grundschulkinder Schweißgeruch entwickeln, deshalb besteht auch für die Mutter von Marcel nicht unbedingt Grund zur Sorge. Manche Kinder haben zu viele Schweißdrüsen, dies sollte der Kinderarzt überprüfen.
Manchmal kann auch die Kleidung für unangenehmen Geruch verantwortlich sein. Vor allem Stücke aus Micro- oder Kunstfaser sind manchmal die Ursache für Schweißgeruch.
Bei einigen Kindern sind aber ganz einfach schon frühzeitig einige Duftdrüsen aktiv, trotzdem besteht kein Grund zur Sorge, dies ist typbedingt.
Was tun, wenn mein Kind nach Schweiß riecht?
Achtet zunächst darauf, dass das Kind Kleidung aus Naturfasern wie z. B. Baumwolle trägt und T-Shirts sowie Unterwäsche täglich wechselt. Wichtig ist natürlich auch die Körperhygiene, bei Geruchsbildung sollte sich das Kind täglich mit ph-neutraler Seife unter den Achseln waschen, auch leichtes eincremen mit Penatencreme kann helfen.
Sicherheitshalber kannst du aber immer den Kinderarzt bitten, abzuklären, ob grundsätzlich alles in Ordnung ist. Ist dies der Fall, mach dir keine unnötigen Sorgen. Die oben beschriebenen Hygiene-Maßnahmen und evt. ein mildes Deodorant, das frei von Alkohol sein sollte, helfen, den Geruch in den Griff zu bekommen.
Ernährungstipps
Die Ernährung hat einen direkten Einfluss auf den Körpergeruch. Bestimmte Lebensmittel wie Knoblauch, Zwiebeln, und stark gewürzte Speisen können den Schweißgeruch verstärken. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse kann hingegen helfen, unangenehmen Geruch zu reduzieren.
Probiotische Lebensmittel wie Joghurt unterstützen zudem die Darmgesundheit und können somit auch den Körpergeruch positiv beeinflussen. Achte darauf, dass dein Kind ausreichend trinkt, da eine gute Hydration die Schweißproduktion reguliert.
Alternative Hygieneprodukte
Natürliche Deodorants sind eine gute Alternative zu konventionellen Produkten, die oft Aluminium enthalten. Natron, Kokosöl und ätherische Öle wie Teebaumöl haben antibakterielle Eigenschaften und können als Inhaltsstoffe für selbstgemachte Deodorants genutzt werden. Diese natürlichen Alternativen sind oft hautfreundlicher und vermeiden potenzielle Nebenwirkungen von chemischen Inhaltsstoffen.
Achte darauf, dass die Produkte gut vertragen werden und keine Hautirritationen verursachen.
Klimatische Bedingungen
Klimatische Bedingungen beeinflussen das Schwitzen und somit auch den Körpergeruch. In warmen, feuchten Klimazonen neigen Kinder dazu, mehr zu schwitzen, was den Nährboden für Bakterien erhöht. Im Winter kann trockene Heizungsluft die Haut austrocknen und den Schweißgeruch verändern. Passe die Kleidung an die Wetterbedingungen an und achte auf atmungsaktive Materialien. Regelmäßige Lüftung der Wohnräume hilft ebenfalls, ein angenehmes Klima zu schaffen und übermäßiges Schwitzen zu vermeiden.
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