Ja, es gibt sie wirklich. Die Menschen, die ganz fest daran glauben, ihr Kind sei ohne Kindergarten besser dran – klüger, glücklicher, selbstbestimmter, das ganze Programm.
Während also die meisten Eltern von Kleinkindern verzweifelt versuchen, den Kita-Platz zu ergattern, der ihnen gesetzlich zusteht, lehnen diese anderen Menschen sich zufrieden zurück und kümmern sich selbst 24 Stunden am Tag um den lieben Nachwuchs. Zumindest, bis er dann irgendwann eingeschult wird.
Meine Meinung dazu: Ein guter Kindergarten ist nicht zu ersetzen!
Augen auf bei der Wahl des Kindergartens!
Keine Frage, es gibt Einrichtungen, die verdienen das Wort Kindergarten eigentlich gar nicht, weil sie höchstens bessere Verwahranstalten sind. Ganz am Anfang unserer Fremdbetreuungs-Karriere hatten wir auch mal das Pech, an einen solchen Laden zu geraten. Nicht schön.
Zumal nach außen alles ganz fein wirkte. Integratives Konzept, voll pädagogisch wertvoll, es klang großartig. Nur im Alltag lief es dann leider ganz anders. Falsch zusammengesetzte Gruppen, überforderte Erzieher und so spielten die Kinder tagelang nicht mal für 10 Minuten an der frischen Luft, weil das organisatorisch einfach nicht möglich war. Sehr, sehr unschön.
Aber von solchen Einrichtungen soll hier nicht die Rede sein.
Ein guter Kindergarten ist nicht zu ersetzen!
Nachdem wir dieser Verwahranstalt spontan wieder den Rücken gekehrt hatten, durften meine beiden Nachkommen noch genau das erleben, was ich unter einem guten Kindergarten verstehe. Und das ist garantiert nicht zu ersetzen.
Ein wunderbarer Kindergarten, mit einem fantastischen Spielplatz, direkt am Wald gelegen. Engagierte und liebevolle Erzieherinnen. Ein gut durchdachtes Konzept und die Mitarbeiter – von der Leitung bis zur Küchenhilfe – hatten auch immer ein offenes Ohr für uns Eltern, unsere Sorgen und Anregungen. Basteln, Singen, Turnen, Yoga, Matschen, Vorlesen, Verkleiden, Autos schieben, Kuscheln, Toben, Ausflüge …
Ganz ehrlich: es mag Eltern geben, die all das ihren Kindern (vielleicht sogar in Gruppen von 10 bis 15 Teilnehmern??) zu Hause ermöglichen.
Ich bin und war dazu nicht in diesem Umfang in der Lage und ich glaube abgesehen davon, es ist eine Bereicherung für Kinder, ihre eigenen Erfahrungen in einem Umfeld zu sammeln, das ihre eigene, kleine Welt darstellt. Ein Bereich, in dem Mama und Papa eben nicht ständig dabei sind und über alles wachen. Ein Bereich, in dem sie ein gewisses Maß an Selbstständigkeit erfahren und ihre eigenen Freundschaften schließen. Wo sie wachsen und spannende Erfahrungen sammeln. Frei nach dem wunderbaren Motto: Wenn sie klein sind, gib ihnen Wurzeln, später dann Flügel. Der Kindergarten ist ein erster, sehr geschützter Rahmen, um die eigenen Flügel auszuprobieren.
Klarer Fall von Selbstüberschätzung …
Ein guter Kindergarten ist die perfekte Ergänzung zum liebevollen Umfeld der Familie. Wer meint, darauf verzichten zu können, weil er sich für den einzig-wahren Umgang hält, die nicht nur schön blöd, er leidet gegebenenfalls auch an ungesunder Selbstüberschätzung.
Natürlich gibt es Fälle, in denen die Rahmenbedingungen keine Betreuung im Kindergarten zulassen. Ausnahmen bestätigen immer die Regel. Aber grundsätzlich bleibe ich dabei:
Übrigens: Die Idee zu diesem Text lieferte mir der – sehr sympathische Blog – blogprinzessin.de. Dort erzählt Katarina u.a. davon, warum ihre drei Kinder nicht in den Kindergarten gehen. Nur so viel: Es stecken weder Selbstüberschätzung noch schräge Ideologien dahinter, sondern ganz praktische Gründe, die ich durchaus nachvollziehen kann. Aber lest einfach selbst mal, was Katarina so erzählt :-)

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Huhu Nicole,
Kleines Update dazu: Die Mädels sind jetzt alle in der Schule und hatten auch keine Probleme weil der Kindergarten gefehlt hat, der Jüngste ist jetzt seit ein paar Wochen in einem tollen Kindergarten und mag es sehr. Zuhause nur mit Mama wurde ihm nämlich langweilig wenn die Mädels in der Schule sind.
Liebe Grüße
Katarina
Hi Katharina,
das klingt doch perfekt :-)
Viele Grüße
Heike
Also unsere Kinder gehen nicht in den Kindergarten. Aus praktischen und anderen Gründen ;) Wenn man einen Kindergarten findet der so arbeitet, dass kein Kind darunter leidet ist das schön. Oft aber leider nicht möglich. Zumindest gibt es bei uns keine solche Einrichtung und daher will der Große zu Hause bleiben. Für uns ok und absolut herrlich, da wir einfach keinen Termindruck haben.
Liebe Grüße,
Nadine
Hi Nadine,
schade, dass es bei euch in der Nähe keine passende Einrichtung gibt.
Und schön, dass ihr damit keinen Stress habt :-)
Viele Grüße
Heike
Dann bin ich der umständehalber eben schön blöd. Immerhin schön dabei…..
Ich selbst war nie im Kindergarten und meine Eltern ermöglichten mir auch kein Yoga im Kleinkindalter…. muss man auch nicht…..Defizite gab es trotz fehlendem Kindergarten bei mir nicht…….und Kuscheln als Kindergartenargument? Ehrlich, das brauchen Kinder im Kindergarten nicht, dafür sind nun wirklich die Eltern da!
Liebe Conny,
vielen Dank für deine Meinung zum Thema. Wir finden übrigens, kuscheln kann man gar nicht genug.
Herzlichen Gruß
Nicole
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