Freizeit & Familienleben
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Nicht ohne mein Shirt!

T-Shirt
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Ich möchte behaupten, unser Lieblingsteil im Schrank ist das T-Shirt. Hand aufs Herz, wer hat kein Shirt im Kasten? Wahrscheinlich sogar in unendlich vielen Farben und Formen.

Es ist wunderbar wandelbar, pflegeleicht und kann sogar unsere Laune oder ein Statement transportieren. Aber wer denkt beim schnellen Griff zum bequemen Stück Stoff schon an seine lange Geschichte und, dass es einmal nur den Herren vorbehalten war.

Vom Unterhemd zum IT-Piece

Je nachdem wie weit zurück man in der Geschichte blickt, es finden sich schon bei den alten Ägyptern Hinweise auf das Tragen von Shirts. Wandmalereien und Zeichnungen auf Papyrus können so interpretiert werden, dass bereits sowohl die Pharaonen als auch deren Sklaven ein Stoffhemd mit V-Ausschnitt und kurzen Ärmeln trugen.

Übrigens hat der Hoodie, unser liebster Begleiter bei Sport, Freizeit und auf dem Sofa, eine ähnlich lange Geschichte. Der Begriff „hood“ stammt vom angelsächsischen Wort „höd“ ab und bedeutet „hat“ (Hut). Die Vorfahren der kuscheligen Sweater sind Mönchskutten, die bereits im 12 Jahrhundert eine Kapuze als Schutz vor Sonne und Regen hatten. Der Weg vom Kapuzenpulli zum angesagten Hoodie ist also ein geschichtsträchtiger.

Gesichert ist auch, dass im Mittelalter Männer ein T-förmiges Hemden als Unterhemd unter ihrer sicherlich recht kratzigen Überbekleidung getragen haben. Bis ins 19. Jahrhundert war das Stück Stoff in T-Form noch mit langen Hemdzipfeln versehen. Damit konnte das Hemd zwischen den Beinen beziehungsweise in den Stiefeln befestigt werden.

Mitte des 19ten Jahrhunderts haben die Shirts nicht nur ihre Zipfel verloren, die technische Entwicklung hat eine nahezu schwindelerregende Geschwindigkeit aufgenommen. Die Schnitte wurden praktischer und die Industrialisierung ermöglichte die Verarbeitung unterschiedlichster Fasern in bislang ungekannter Qualität.

Getragen wurde das T-Shirt aber immer noch nur von Männern. Nämlich hauptsächlich von Matrosen. Royal Navy und US-Marine machten dann das T-Shirt zum Teil der Uniform. Was die Männer der Arbeiterklasse auf die Idee brachte, das T-Shirt als Oberbekleidung zu tragen. Nun war der Siegeszug des kleinen Stückchens Stoff nicht mehr aufzuhalten.

T-Shirt, Poloshirt, Sweatshirt

Auch wenn es zu Beginn immer noch als Unterhemd funktionierte, so bahnte sich das T-Shirt unaufhaltsam seinen Weg ins Licht der Aufmerksamkeit. Spätestens in den 50er Jahren wurde es Dank diverser junger Leinwandhelden salonfähig. In den 60er- und 70er-Jahren sorgen zunehmende Gleichberechtigung und glamouröse Leinwandgöttinnen in engen Oberteilen dafür, dass kein Mädchen mehr auf ihr T-Shirt verzichten konnte.

Mittlerweile ist es sogar als Büro-Outfit akzeptiert. Und genau deshalb lieben wir dieses Stück Stoff auch so. Mit einer Jeans und Sneakern ist es ein bequemes Alltags-Outfit, mit einem leichten Blazer wird es sofort sportlich-elegant. Auch zum Hosenanzug und Business-Kostümchen ist ein T-Shirt oder Poloshirt ein dezenter Begleiter.

Übrigens hat das Poloshirt tatsächlich mit dem Reitsport zu tun und wurde in den 1930ern angeblich von René Lacoste (ja, eben dieser Lacoste) entwickelt. Der Hemdkragen mit den drei bis vier Knöpfen sollte an die Hemden der Herren erinnern und elegant wirken, der berühmte Piqué-Stoff mit dem Waffelmuster für mehr Luftigkeit und Bequemlichkeit sorgen und so alles in allem einen elitären Look vermitteln.

Das hat sich bis heute gehalten. Während T-Shirts oft mit Revolution, Rock oder Underground in Verbindung gebracht, auch mal zerfetzt, bedruckt oder verkehrt getragen werden oder als wandelnde Protestschrift herhalten, war und ist das Polo immer eher „brav“, quasi der Adlige unter den Shirts.

Mittlerweile gibt es eine nahezu unüberschaubare Auswahl an Stoffen, Schnitten, Farben und Materialien. Für jeden Geschmack ist mehr als nur ein passendes Stück dabei. Gut, dass man bei Lands´ End alle seine Wünsche eingeben und dann das Passende in gewohnt bester Qualität auswählen kann.

T-Shirt

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Kategorie: Freizeit & Familienleben

von

Angie Eichler

Angie Eichler ist gelernte Drucktechnikerin und ausgebildete Marketingkauffrau, seit 2004 ist sie selbstständig tätig und ihr beruflicher Werdegang führte sie von klassischer Werbung über div. Marketingaufgaben zur Leitung eines österreichischen Fachverlags. Seit 2012 lebt sie als freie Redakteurin und Texterin ihre Leidenschaft für das geschriebene Wort aus. Bei Bedarf kombiniert sie ihre organisatorische Kompetenz, ihre Kreativität und die Lust am Schreiben für Großprojekte wie die Entwicklung des Österreichischen Vorlesetags. Mehr unter http://www.angelads.at/.

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