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Praktische Tipps zur Ernährung von Kindern mit Kuhmilcheiweißallergie

Kuhmilcheiweißallergie
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Laut Deutschem Allergie- und Asthmabund, leiden circa 30 Prozent aller Deutschen unter Allergien und Unverträglichkeiten.

Die Ursachen für die hypersensible Reaktion sind noch nicht komplett geklärt. In vielen Familien werden Allergien auf die nächste Generation übertragen. Wenn Kinder unter einer Kuhmilcheiweißallergie leiden, ist es für ihre Eltern eine große Herausforderung die Ernährung so abzustimmen, dass ihr Kind sich trotz Allergie optimal entwickeln kann.

Warum reagieren immer mehr Kinder allergisch auf Kuhmilch?

Bis ins letzte Detail lässt sich diese Frage nicht klären, klar ist jedoch, dass Säuglinge mit einem unreifen Immunsystem auf die Welt kommen. Der kleine Körper kann sich noch nicht ausreichend gegen allergieauslösende Stoffe wehren.

Infolgedessen führt der Kontakt mit Fremdstoffen oft schneller zu einer Überreaktion als bei Erwachsenen. Eine zu frühe Einführung von Beikost und Allergenen in der Babypflege können die Allergien begünstigen. Diese Faktoren sind vielleicht nicht der einzige Grund für die aufkommende Allergie, gelten aber als gesichert, wobei gerade zum Thema Beikost aktuell die Experten neu diskutieren. Die Kuhmilcheiweißallergie gehört heute zu einer der häufigsten Nahrungsmittelallergien.

Wie erkenne ich, ob mein Kind an Kuhmilcheiweißallergie leidet?

In diesem Zusammenhang verweist der Deutsche Allergie- und Asthmabund auf diverse Symptome bei einer Kuhmilchallergie. Dazu gehören Bauchschmerzen, Blähungen ebenso wie Hautausschläge und Juckreiz, aber auch Übelkeit und Erbrechen.

Tauchen diese Symptome auf, sollten Sie immer Ihren Kinderarzt hinzuziehen. Viele Blut- und Hauttests sind nicht so genau, wie es viele Eltern vermuten, für eine zuverlässige Diagnose sind deshalb verschiedene Maßnahmen sinnvoll.

Bei einem Verdacht auf Kuhmilchallergie, streichen Sie für 14 Tage konsequent die Kuhmilch vom Speiseplan. Bessern sich die Symptome dadurch, gibt es noch die Möglichkeit der sogenannten Provokation. Unter ärztlicher Aufsicht erhält das Baby die Lebensmittel, auf die es eigentlich allergisch reagiert. Nimmt es nun Kuhmilch auf und kommt es zu denselben Symptomen, steht fest: Ihr Baby leidet an einer Kuhmilchallergie.

Mehr zur Diagnose und Behandlung von Kuhmilcheiweißallergie erfahren Sie hier.

Tipps für Eltern mit allergischen Kindern: Ersatzprodukte einsetzen

Aller Anfang ist schwer. Das gilt auch für Kinder, die an einer Kuhmilcheiweißallergie leiden. Zu sehr vereinnahmt die Kuhmilch unseren Speiseplan, so dass wir immer wieder nach Ersatzprodukten suchen, um uns nicht zu sehr einschränken zu müssen. Doch die Lebensmittelindustrie hat längst auf den steigenden Bedarf der Kuhmilchallergie-Patienten reagiert.

Mittlerweile gibt es eine ganze Bandbreite von stimmigen Ersatzprodukten, die eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung ohne Kuhmilch möglich machen. So können Eltern mit allergischen Kindern auf die folgenden flüssigen Ersatzprodukte für Kuhmilch zurückgreifen:

  • Mandeldrink
  • Haferdrink
  • Reisdrink
  • Sojamilch
  • Kokosmilch
  • Sojacreme
  • Sojajoghurt

Dezente Unterschiede im Geschmack fallen meistens recht schnell nicht mehr auf. Doch bieten die Ersatzprodukte leider nicht unbedingt die optimale Nährstoffzusammensetzung.

Welche Nährstoffe gehören auf den Speiseplan von Kuhmilcheiweißallergikern?

Wichtige Nährstoffe der Kuhmilch sind zum Beispiel tierische Eiweiße, Vitamin B2, Jod und Calcium. Sie sind in pflanzlichen Ersatzprodukten natürlich nicht enthalten und sollten auf anderem Wege in den Speisenplan eingebaut werden. Wichtig ist vor allem Calcium als einer der wichtigsten Nährstoffe für die Entwicklung des Organismus und für den Knochenaufbau. Vitamin B2, Jod und Eiweiß sind in vielen Lebensmitteln enthalten. Bei Calcium sieht das etwas anders aus.

Die folgenden Lebensmittel liefern Calcium und gehören somit unbedingt regelmäßig auf den Speiseplan:

  • Nüsse und Samen
  • Kräuter aus dem Garten
  • Hülsenfrüchte und Gemüse: Spinat, Fenchel und Brokkoli
  • angereicherte Sojamilch mit Calcium
  • besonders calciumreiches Wasser

Vitamin B2 ist nicht nur in Kuhmilch enthalten, sondern in vielen mageren Fleischsorten, aber auch in Vollkorn, Kartoffeln, Weizenkeimlingen und Erbsen, Grünkohl oder Mais.

Jod hingegen ist vor allem in Seefisch enthalten. Fisch gehört ohnehin ein bis zweimal wöchentlich auf den Speiseplan einer jeden Familie, die sich ausgewogen und gesund ernähren möchte. Darüber hinaus empfiehlt sich der Einsatz von jodiertem Speisesalz bei der Zubereitung der Mahlzeiten.

Welche Süßigkeiten dürfen Kinder mit Kuhmilcheiweißallergie essen?

Gerade bei Süßigkeiten werden die Kinderaugen immer größer. Dann ist doch die Enttäuschung riesig, wenn gerade der überwiegende Teil der Leckereien auf Kuhmilch basiert. Keine Sorge, auch hier finden sich reichlich Alternativen, die Kinder mit dieser Allergie ohne Probleme naschen dürfen.

Dazu zählen zum Beispiel Wackelpudding, Gummibärchen, Fruchtgrützen, Sorbet und Wassereis ebenso wie milchfreie Schokolade. Wer auf Pudding und Milcheis nicht verzichten möchte, sollte fortan diese Speisen am besten mit Ersatzprodukten selbst zubereiten. So gehen Eltern auf Nummer sicher, dass nicht einmal Spuren der Allergene enthalten sind.

Geht die Kuhmilcheiweißallergie wieder weg?

Gute Nachrichten für alle Kinder, bei denen sehr frühzeitig eine Kuhmilcheiweißallergie aufgetreten ist. Hier steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Unverträglichkeit im späteren Verlauf einfach wieder verschwindet. Von daher sollten Eltern die Allergien regelmäßig in vom Arzt überprüfen lassen. In vielen Fällen ist zu einem späteren Zeitpunkt gar keine Kuhmilch-Diät mehr notwendig.

Kuhmilcheiweissallergie

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