Ganz besonders in Altbauten spüren Bewohner oft einen kalten Luftzug auf der Haut, obwohl die Fenster und Türen geschlossen sind. Der Grund dafür sind undichte Stellen, durch die Wärme nach draußen entweicht und kalte Luft ins Innere gelangt. Gerade im Kinderzimmer sind solche Wärmebrücken nicht akzeptabel, denn die damit verbundene Zugluft ist mit Gesundheitsrisiken verbunden und beeinträchtigt den Schlaf.
Ist das Fenster die Quelle für Zugluft, so können Eltern alte Modelle gegen neue Kinderzimmerfenster austauschen. Falls die aktuellen Fenster noch gar nicht alt sind, dichtet man sie lieber ab, anstatt sie zu ersetzen. Worauf es dabei ankommt, steht hier.
Undichte Kinderzimmerfenster: Welche Risiken drohen und wie man entgegenwirkt
Das Kinderzimmer ist ein Ort, der die Kleinen glücklich machen soll. Hier sollen sie sich sicher und gut aufgehoben fühlen. Schon bei der Einrichtung geben die meisten Eltern alles, um die richtigen Bedingungen dazu zu schaffen. Viele achten bei der Auswahl der Möbelstücke nicht nur auf Komfort, Unterhaltungswert und Funktionalität. Auch schadstofffreie Eigenschaften sind den meisten Eltern wichtig, weil sie die Gesundheit ihrer Kinder schützen wollen.
Doch nicht nur die Einrichtung des Kinderzimmers kann der Gesundheit schaden. Auch undichte Fenster sind ein Gesundheitsrisiko. Denn der Lufthauch treibt nicht nur die Heizkosten in die Höhe. Zudem gelangt durch die undichten Stellen Feuchtigkeit ins Zimmer und begünstigt Schimmelbildung, die Erkrankungen wie Asthma verursachen kann.
Zudem kühlt durch Zugluft die Muskulatur aus, sodass oft Verspannungen und begleitende Kopfschmerzen auftreten. Davon abgesehen gehen einzelne Experten davon aus, dass der Körper unter dem Einfluss von Zugluft das Auskühlen verhindern will und im Rahmen seiner Gegenmaßnahmen die Durchblutung herab reguliert. Dadurch können sich die Abwehrzellen nicht mehr frei bewegen, sodass das Risiko für Erkältungen steigt.
Im Winter kann es bei undichten Fenstern zudem problematisch sein, in der Nacht die empfohlene Kinderzimmertemperatur von 16 bis 19 Grad Celsius aufrechtzuerhalten. Auch das kann die Kleinen in der kalten Jahreszeit krankheitsanfällig machen.
Deshalb ist es wichtig, dass Eltern undichte Stellen im Bereich der Fenster erkennen und Elemente wie die Fensterleiste, die Fensterbank sowie die Fugen von innen und außen mit den richtigen Materialien abdichten. Experten empfehlen Prüfungen und gegebenenfalls Ausbesserungen im Bereich der Fenster in regelmäßigen Abständen. Spätestens alle zehn Jahre gehören beispielsweise die Dichtungen erneuert.
Grundsätzlich kommen unterschiedliche Stoffe zur Versiegelung von Fensterflächen zum Einsatz, darunter heutzutage vor allem
- wasserbasiertes Acryl-Latex, das vergleichsweise wenig Chemie enthält
- Silikon-Latex
- Silikon-Dichtmasse
- Polyurethan-Dichtmasse
- silanmodifizierte Polymer-Dichtstoffe
Experten-Tipp: Undichte Fenster erkennen
Wer eine brennende Kerze vor das Fenster hält, erkennt am Flackern der Flamme undichte Stellen. Mit einer Wärmebildkamera lassen sich Problemzonen im Fensterbereich noch präziser ermitteln, sodass Abdichtungsarbeiten fast punktgenau erfolgen können.
Dichte Fenster: Diese Möglichkeiten bieten sich an
Abhängig vom Aufbau der Fenster und der Lage der undichten Stelle können bereits selbstklebende Dichtungsbänder am Fenster Zugluft verhindern. In kleinen Zwischenräumen lässt sich damit die Dämmung ausbessern.
Größere Spalten behebt man lieber mit witterungsbeständigen und langlebigen Gummidichtungen. Die alten Modelle müssen dazu zunächst entfernt werden. In Mietwohnungen ist für dieses Vorhaben vorab das Einverständnis des Vermieters einzuholen.
Entdeckt man undichte Fugen zwischen Mauerwerk und Fensterrahmen, sind wiederum Acryl oder Silikon gute Nachbesserungsmöglichkeiten. Auch hierbei gilt es, beschädigte Stellen zunächst zu entfernen, bevor die neue Fugenmasse eingespritzt und glattgezogen wird. Anschließend ist stets eine Trocknungszeit zu beachten.
Im Kinderzimmer kann dies schwierig sein, weil die Kleinen oft nicht genügend Rücksicht nehmen. Deshalb Ausbesserungen dieser Art lieber dann vornehmen, wenn die Kinder nicht zu Hause sind.
Will oder darf man weder Ausbesserungen noch einen Fensteraustausch durchführen, um die Kinderzimmerfenster abzudichten, muss man sich übrigens noch lange nicht mit Zugluft zufriedengeben. Ganz ohne substanzielle Eingriffe und Aufwand können Zugluftstopper Wärmebrücken in diesem Fall vermindern.
Ohne Abdichtungsarbeiten: So helfen Zugluftstopper gegen kalte Luft
Neben dichten Vorhängen aus schweren Textilien wie Baumwolle sind Zugluftstopper die einfachste Maßnahme, um kalte Luft vom Eindringen abzuhalten. In der Regel handelt es sich bei diesen Accessoires um Schlauchrollen, die mit hochbauschender Watte gefüllt sind und direkt vor den Spalt des Fensters gelegt werden. Dadurch bilden sie eine Barriere für die kalte Luft und sehen zudem dekorativ aus.
Wichtig ist, dass sie möglichst eng an der undichten Stelle anliegen. Am besten entscheiden sich Eltern bei der Anschaffung der Accessoires für Modelle, die fünf Zentimeter länger sind als die Fensternische oder das Fensterbrett. So können sie den Stopper zwischen den Fensterbacken einklemmen und festdrücken.
Gerade im Kinderzimmer haben sich Modelle aus Kunstleder als empfehlenswert erwiesen, weil sie sich im Falle von Verschmutzungen problemlos abwischen lassen. Aber auch wohnliche Stoffe sind beliebt, denn sie vermitteln Gemütlichkeit und laden zum Wohlfühlen ein. Abhängig vom Geschmack der Kleinen bieten sich zudem Varianten mit Motiven wie Dinosauriern oder Pferden an.
Doch Vorsicht: So gut wie Abdichtungsarbeiten wirken die Accessoires nicht gegen kalte Luft. Wo seitens des Vermieters keine Beschränkungen bestehen, sollten Eltern Zugluftstopper daher nicht als Ersatz für Abdichtungsarbeiten an undichten Fenstern verwenden, sondern höchstens ergänzend dazu einsetzen.
[…] Fenster abdichten: Was es im Kinderzimmer zu beachten gilt […]