Freizeit & Familienleben
Kommentare 1

So gelangt wieder mehr Natur in unseren Garten

Garten, Natur

Bereits kleine Maßnahmen reichen aus, um aus unserem eintönigen Garten einen Wohlfühlort für Mensch und Tier zu gestalten. Das Klima profitiert natürlich auch, weil sich unser kleines Biotop besser von selbst reguliert.

Ganz nebenbei zahlen sich die naturnahen Veränderungen für uns aus, indem sie unseren Garten pflegeleichter machen.

Nützlinge anlocken

Nützlinge im Garten ersparen den Einsatz von chemischen Insektiziden, da sie Unmengen an Schädlingen vertilgen. Allein eine Blaumeise und ihre Brut verspeisen bis zu sechs Kilogramm Blattläuse im Jahr. Igel ernähren sich unter anderem von den braunen Nacktschnecken, die den Gärtner um so manche Ernte bringen. Insekten tragen zur Bestäubung der Obstgehölze bei. Sie ist die Voraussetzung für eine gute Ernte.

Viele Gründe sprechen dafür, die Nützlinge in den naturnahen Garten zu locken. Im Frühjahr nutzen Wildvögel beispielsweise Nisthilfen, die wir in Bäumen oder an Hauswänden anbringen. Beim Aufhängen achten wir darauf, dass Fressfeinde nicht an die Gelege gelangen.

Mehr Infos rund um Nisthilfen findet ihr hier:

Welcher Nistkasten ist für meinen Garten der beste?

Abwechslungsreiche Beete gestalten

Schön sieht ein Garten aus, wenn er uns ganzjährig mit bunten Blüten erfreut. Auch Insekten finden in ihnen Nahrung. Die späteren Samen dienen den Wildvögeln als Futter.

Für eine vielfältige Auswahl müssen es keine ausufernden Staudenrabatten sein. Auch kleine Inselbeete im Rasen, ein Hochbeet mit Zierpflanzen auf der Terrasse, die Wildblumenwiese anstelle eines englischen Zierrasens oder die Mischkultur mit blühenden Kräutern, artenreichen Zierpflanzen und leckeren Gemüsearten bereichern die Natur.

Zu den besonders beliebten Arten bei Bienen zählen diejenigen mit lilafarbenen oder blauen Blüten, während Hummeln die weiße Färberkamille gern annehmen.

Pflasterfugen nicht mit Mörtel füllen

Nach landläufiger Meinung brauchen Pflasterfugen nicht gereinigt werden, wenn sie mit Fugenmörtel verfüllt werden. Das stimmt nicht. Unkrautsamen und Staub gelangen trotzdem hinein, so dass in den Fugen manchmal schon nach wenigen Monaten ungeliebtes Grün sprießt. Das sieht unschön aus.

Weshalb machen wir uns den Garten nicht attraktiver und pflegeleichter, indem wir zwischen Pflastersteinen bewusst der Natur ihren Lauf lassen oder ihr sogar auf die Sprünge helfen?

Wir füllen die Fugen mit nährstoffarmer Erde auf und säen Bodendecker oder Kräuter hinein, beispielsweise flache Thymiansorten, das Sternmoos oder die Römische Färberkamille. Diese breiten sich stark aus. Beikräuter können sie kaum durchdringen. Obendrein duften sie und ihren Blüten schadet es nicht einmal, wenn wir sie begehen.

Mit ungefüllten Blüten Nahrungsangebot für Insekten erweitern

Nicht alle Insekten besitzen einen langen Rüssel, um tief in gefüllten Blüten an Pollen und Nektar zu gelangen. Einfacher gelingt ihnen die Nahrungsaufnahme in ungefüllten Sorten. Deswegen bevorzugen wir sie im naturnahen Garten.

Ein besonders anschauliches Beispiel sind die Rosen. Wildarten mit ihren offenen Blüten locken Insekten magisch an. Im Herbst bilden sie prächtige Hagebutten aus, die den Wildvögeln bis in den Winter hinein gut schmecken. Uns natürlich auch.

Wildvögel füttern und Trinkwasser anbieten

Im naturnahen Garten finden Wildvögel normalerweise ganzjährig ausreichend Futter, weil wir fruchttragende Laubhecken, abwechslungsreiche Blütenpflanzen und Obstgehölze gepflanzt haben. Da in unserem weiteren Umfeld aber immer mehr Monokulturen vorherrschen und Naturflächen versiegelt werden, fehlt es an Nahrung.

Deswegen erweitern wir das Futterangebot und füttern sie ganzjährig. Im Sommer bieten wir Trinkwasser und Badestellen an. Letztere werden auch gern von Insekten und anderen kleinen Wildtieren angenommen.

Zusätzliche Lebensräume eröffnen

Abschnitt von Gehölzen und Stauden schreddern wir nicht vollständig, sondern nutzen ihn auch, um einen Totholzhaufen anzulegen. In ihm fühlen sich kleine Wildtiere wohl.

Als zusätzliche Unterkünfte bieten wir Hummelhäuser, Insektenhotels und Igelheime an.

Herbstlaub verteilen wir unter dichten Hecken. Unsere Stauden schneiden wir erst im Frühjahr zurück, weil in ihren Halmen Insekten ein gemütliches Winterquartier finden.

Beete mulchen

Damit wir weniger Gießwasser benötigen, mulchen wir Gemüse- und Blumenbeete. Auch im Gewächshaus sowie in Kübeln auf der Terrasse bringen wir einen organischen Belag aus Grasschnitt, angetrockneten Beikräutern oder Holzhäcksel aus.

Der Mulch verhindert, dass die Sonne den Boden vorschnell austrocknet und dass wir wässern müssen. Außerdem schützt er gegen den Wuchs von Beikräutern.

Gartenteich anlegen

Gartenteiche bilden eigenständige Biotope in unserem Garten. Wir können ihn als kleinen Bassin auf der Terrasse integrieren und mit Wasserpflanzen gestalten, ihn neben einer Sitzecke anlegen oder uns sogar für einen Schwimmteich entscheiden. Dann genießen wir in Hitzeperioden das kühle Nass.

Auch verschiedene Arten an Wildtieren fühlen sich in diesen Refugien wohl, beispielsweise Molche und Frösche, die wir beobachten können. Schwalben tauchen gern mit den Schnäbeln ins Wasser ein, um den Lehm für ihren Nestbau anzufeuchten.

Zier- und Nutzpflanzen stärken

Ökologische Stärkungsmittel für Zier- und Nutzpflanzen schützen gegen Pilzerkrankungen, Bakterien und andere Keime. Insbesondere wird Ackerschachtelhalm eine besondere Wirkung gegen Blattkrankheiten zugesprochen, wenn er als Aufguss zubereitet und vorbeugend auf die Triebe gesprüht wird. Die Jauche von Brennnesseln dient als organischer Dünger, der Pflanzen gegen Wurzelkrankheiten schützt und sie gleichzeitig stärkt.

Fertige Präparate lassen sich im Handel erwerben. Wer in einer Gartenecke Brennnessel ansiedelt, stellt die Jauche selbst her. Das häufig zu Unrecht aus dem Garten verbannte Kraut lässt sich auch in der Küche verwenden und dient als einzige Pflanze überhaupt einigen Schmetterlingsarten zur Eiablage.

Mehr über die Brennesel in der Küche findet ihr hier:

Die Brennnessel: Unscheinbares Kraut mit überraschenden Eigenschaften!
Garten, Natur

Pin it!

1 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wenn Du wissen möchtest, welche Daten wir beim Hinterlassen eines Kommentars speichern, schau bitte in unsere Datenschutzerklärung.