Freizeit & Familienleben, Baby & Kleinkind, Technik & Medien
Kommentare 1

Kinderfahrradsitz, Fahrradanhänger oder Lastenrad – Womit transportiere ich mein Kind am besten?

Kinderfahrradsitz

Seit dem Corona-Ausbruch ist das Fahrrad zu einem der beliebtesten Transportmittel geworden. Es ist umweltfreundlich, in der Unterhaltung günstig und macht es einfach, empfohlene Abstandsregeln einzuhalten. Daher nutzen es viele Menschen auf dem Weg zur Arbeit und für private Unternehmungen.

Für Familien mit Kindern stellt sich die Frage, wie sie ihren Nachwuchs bequem und sicher auf dem Fahrrad mitnehmen. Ob der Kinderfahrradsitz, der Fahrradanhänger oder das Lastenrad die beste Wahl sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Kinderfahrradsitz für Familien mit kleinem Budget und mit nicht mehr als zwei Kindern

Die Anschaffung eines Kinderfahrradsitzes ist die vergleichsweise günstigste Möglichkeit für den Transport von Kindern auf dem Fahrrad. Allerdings können pro Rad höchstens zwei Kinder mitgenommen werden: eines auf dem Fahrradsitz am Lenker und eines auf dem Kinderfahrradsitz, der am Gepäckträger befestigt wird.

Wer sich für den Kauf von Kinderfahrradsitzen entscheidet, muss wissen, dass sie nur für die Kleinsten gedacht sind. Mehr als 15 Kilogramm darf das Kind nicht wiegen, wenn es auf dem Frontsitz mitgeführt wird. Kinder auf dem Hecksitz dürfen bis zu 22 Kilogramm an Gewicht aufweisen.

Soll nur ein Kind auf dem Fahrrad mitgenommen werden, empfehlen Experten die Verwendung eines Hecksitzes. Dort ist das Kind bei einem Unfall besser geschützt als im vorderen Bereich, weil es nicht über den Lenker abstürzen kann.

Beim Kauf des Kinderfahrradsitzes sollten Eltern darauf achten, dass er das TÜV- und GS-Siegel trägt. Dann erfüllt er alle relevanten Sicherheitsvorschriften.

Günstige Modelle beginnen bei ungefähr 40 Euro. Markenmodelle lassen sich im Allgemeinen im Fuß- und Rückenbereich flexibler einstellen. Neben der ergonomischen Form weisen sie eine komfortable Polsterung auf.

Wichtig ist außerdem, dass der Sitz zum Fahrrad und zum Alter des Kindes passt. Nicht jedes Modell lässt sich an jedem Fahrrad anbringen. Am besten probiert man die Kompatibilität beim Händler vor Ort aus und lässt das Kind probesitzen. Dabei kann auch gleich die Gurtsicherung getestet werden.

Ein Vorteil gegenüber dem Fahrradanhänger und dem Lastenrad: Der Kinderfahrradsitz baut das Rad nicht auf und lässt sich platzsparend verstauen. Wird er nicht mehr benötigt, weil das Kind ihm entwachsen ist, lässt er sich als Gebrauchtmodell verkaufen oder verschenken.

Fahrradanhänger bieten Schutz bei jedem Wetter

Bei Wind, Regen und Schnee finden Kinder im Fahrradanhänger Schutz. Komfortabel reist es sich in ihm auch bei Sonnenschein.

Je nach Modell lassen sich das Dach und die Fenster öffnen oder abnehmen. Einen Hitzestau brauchen die Kleinen also nicht befürchten.

Babys sind in speziellen Sitzverkleinerungen oder in Babyschalen im Anhänger bestens untergebracht, wenngleich diese keine hundertprozentige Liegeposition bieten. Alle gängigen Modelle lassen sich bis zur Neigung von 70 Grad verstellen, was für eine kleinere Distanz aber völlig ausreichend ist.

Für ein größeres Kind steht im Kinderfahrradanhänger ein Sitz zur Verfügung. Modelle mit zwei Sitzen nehmen ein Kind mehr auf, sparen aber am Platz zur Unterbringung von kleinen Gepäckstücken.

Preislich müssen Eltern für den Kauf eines neuen Kinderfahrrad-Anhängers zwischen 100 und 1.000 Euro einkalkulieren. Die kostspieligen sind allerdings multifunktionsfähig. Mit nur wenigen Handgriffen lassen sie sich zum Jogger umrüsten.

Neben dem TÜV- und GS-Zertifikat sollte der Anhänger über eine feste Verbindung zum Rad verfügen, damit er sich beim Fahren nicht aufschaukelt.

Lastenräder für besonderen (Mit-)Fahrkomfort

Das Aufschaukeln ist kein Thema für das Lastenrad. Eigentlich diente es ursprünglich zum ausschließlichen Transport von Waren. Doch schon vor dem Corona-Ausbruch haben Eltern erkannt, dass sie mit ihm komfortabel unterwegs sein können, wenn sie ihre Kinder befördern wollen.

Wer mit einem Lastenrad durch die Stadt radelt, kann seinen Tag effektiv planen: Die Kleinen werden zum Kindergarten gebracht und wieder abgeholt. Nebenbei ist ein Abstecher zum Supermarkt kein Problem, denn der Einkauf findet ebenfalls seinen Platz im Inneren. Einige Modelle verfügen über eine zusätzliche abschließbare Transportkiste.

Da Lastenräder im Schnitt mit ungefähr 200 Kilogramm beladen werden können, spielt das Gewicht der Kleinen keine Rolle. Hinsichtlich des Fahrgefühls sollten Eltern vor dem Kauf ein- und zweispurige Lastenräder ausprobieren. Erscheint es auf den ersten Blick leichter, ein zweispuriges Modell zu lenken, stellt sich dies in der Praxis als schwieriger heraus. Besondere Vorsicht ist in Kurven sowie bei Überholmanövern geboten. Bei einer zu hohen Fahrgeschwindigkeit kann das Lastenrad kippen.

Für die Anschaffung eines Lastenfahrrads müssen Eltern mehr investieren als für den Kinderfahrradsitz oder den Kinderfahrradanhänger. Je nach Ausstattung und Marke kann es bis zu mehrere tausend Euro kosten. Modelle mit Motor und hochwertiger Gangschaltung sind besonders teuer.

Wenngleich einige Bundesländer den Kauf von Lastenrädern bezuschussen, sollten die Vor- und Nachteile für ein Lastenrad gegeneinander abgewogen werden. Zumal es einen weiteren Nachteil gibt: Beim Abstellen auf dem Parkplatz oder im Keller muss eine ausreichend große Stellfläche zur Verfügung stehen.

Nicht zuletzt ist zu bedenken, dass der Nachwuchs innerhalb weniger Jahre selbst in der Lage zum Radeln sein wird. Dann ist das Lastenrad überflüssig. Wertstabil bleibt es allemal, denn es wird noch eine ganze Weile in Mode sein.

Kinderfahrradsitz, Fahrradanhänger, Lastenrad

Pin it!

1 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wenn Du wissen möchtest, welche Daten wir beim Hinterlassen eines Kommentars speichern, schau bitte in unsere Datenschutzerklärung.