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Mehr Geld fürs Kind: So profitieren Familien 2026 von höheren Leistungen

Kindergeld / Symbolische Straßenmarkierung von Erwachsenem und Kind, die Hand in Hand gehen – Sinnbild für Familie, Verantwortung und staatliche Unterstützung.

Gute Nachrichten für Familien: Ab Januar 2026 steigen sowohl das Kindergeld als auch der Kinderfreibetrag. Damit will der Staat Eltern in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten gezielt entlasten.

Doch was bedeutet das konkret fürs Familienbudget – und wie wirkt sich die Änderung steuerlich aus? Hier erfährst du, was sich ändert, wer profitiert und welche Punkte du im Blick behalten solltest.

Was sich 2026 konkret ändert

Zum Jahresbeginn 2026 erhöht sich das Kindergeld für alle Kinder auf 259 Euro pro Monat. Damit steigt die monatliche Unterstützung um 9 Euro gegenüber dem bisherigen Satz von 250 Euro. Auch der Kinderfreibetrag wird angepasst – von 9.540 Euro auf 9.756 Euro pro Jahr und Kind.

Beide Maßnahmen sind Teil der geplanten steuerlichen Entlastungen, die Familien angesichts gestiegener Preise für Energie, Lebensmittel und Wohnen mehr finanziellen Spielraum geben sollen. Das Ziel: Familienhaushalte stärken und Kinder besser absichern.

💡 Kurz erklärt:
Das Kindergeld bekommst du monatlich von der Familienkasse ausgezahlt. Der Kinderfreibetrag hingegen wird erst im Rahmen der Steuererklärung berücksichtigt. Das Finanzamt prüft automatisch, welche Variante für dich günstiger ist – das nennt sich „Günstigerprüfung“. Du musst also selbst nichts beantragen oder umstellen.

Kindergeld oder Kinderfreibetrag – was lohnt sich für wen?

Viele Eltern fragen sich: Bringt mir die Erhöhung überhaupt etwas? Die Antwort lautet: Ja, aber in unterschiedlicher Form.

  • Familien mit mittlerem Einkommen profitieren direkt vom höheren Kindergeld. Es fließt monatlich aufs Konto und ist besonders hilfreich für laufende Ausgaben wie Miete, Essen oder Betreuungskosten.
  • Besserverdienende Eltern spüren die Entlastung meist über den Kinderfreibetrag. Je höher das Einkommen, desto stärker macht sich die steuerliche Wirkung bemerkbar.
  • Wichtig: Du musst dich nicht entscheiden, das Finanzamt rechnet automatisch nach.

📊 Ein Rechenbeispiel:
Ein Ehepaar mit zwei Kindern und einem zu versteuernden Einkommen von rund 90.000 Euro spart durch die Anhebung des Freibetrags etwa 172 Euro pro Jahr – also rund 86 Euro pro Kind. Für Familien mit niedrigerem Einkommen bringt das höhere Kindergeld dagegen mehr, da sie in der Steuererklärung weniger absetzen können.

Warum die Anpassung wichtig ist

Die Lebenshaltungskosten sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Strom, Lebensmittel, Versicherungen, Mieten – all das kostet Familien deutlich mehr als noch vor wenigen Jahren. Besonders Haushalte mit mehreren Kindern spüren diese Belastung.

Mit der Anhebung will die Bundesregierung erreichen, dass Familien finanziell nicht weiter zurückfallen. Das Kindergeld soll ein stabiles Fundament bilden, um Kinder besser zu unterstützen – unabhängig vom Einkommen der Eltern.

Gleichzeitig sorgt der höhere Kinderfreibetrag für eine gerechtere steuerliche Behandlung von Familien, insbesondere bei mittleren und höheren Einkommen.

Auch Alleinerziehende sollen künftig stärker profitieren: Durch angepasste Freibeträge, den Entlastungsbetrag und mögliche Verbesserungen beim Kinderzuschlag will man die finanzielle Situation vieler Familien stabilisieren. Das ist besonders wichtig, da Alleinerziehende oft weniger Puffer im Monatsbudget haben und stärker auf verlässliche staatliche Leistungen angewiesen sind.

Was du jetzt tun solltest

Du musst keine neuen Anträge stellen – wer bereits Kindergeld erhält, bekommt ab Januar 2026 automatisch den höheren Betrag ausgezahlt. Trotzdem lohnt es sich, ein paar Dinge im Blick zu behalten:

  1. Steuererklärung prüfen:
    Wenn du oder dein Partner ein höheres Einkommen habt, kann der Kinderfreibetrag spürbare Vorteile bringen. Lass bei der Steuererklärung 2026 prüfen, ob die „Günstigerprüfung“ optimal berücksichtigt wurde.
  2. Haushaltsplanung anpassen:
    Plane das zusätzliche Geld bewusst ein – zum Beispiel für Rücklagen, Klassenfahrten oder Freizeitaktivitäten. 9 Euro pro Kind und Monat ergeben über 100 Euro mehr im Jahr – genug, um gezielt etwas für Bildung oder Erholung zu tun.
  3. Unterlagen ordnen:
    Für die Steuer brauchst du bestimmte Nachweise: Steuer-ID der Kinder, Geburtsurkunden oder Schul- und Ausbildungsbescheinigungen. Wenn du sie frühzeitig bereithältst, sparst du später Zeit und Nerven.
  4. Informiert bleiben:
    Ab 2026 wird außerdem über die Einführung der Kindergrundsicherung diskutiert. Sie soll verschiedene Leistungen bündeln und für mehr Übersicht sorgen. Es kann sich also lohnen, regelmäßig bei der Familienkasse oder auf offiziellen Portalen wie bmfsfj.de nachzulesen.

Blick nach vorn – was noch kommen könnte

Die Erhöhung 2026 dürfte nicht die letzte bleiben. Geplant ist, Kindergeld und Kinderfreibetrag künftig regelmäßig an die Preisentwicklung anzupassen. Damit sollen Familien besser vor Inflation geschützt werden.

Parallel dazu wird über die Kindergrundsicherung weiter verhandelt. Die Idee: Alle bisherigen Leistungen – also Kindergeld, Kinderzuschlag, Teile des Bürgergeldes und weitere Hilfen – sollen in einem System zusammengeführt werden. Für Eltern wäre das eine deutliche Vereinfachung, auch wenn der Übergang zunächst etwas Bürokratie mit sich bringen könnte.

Wenn das gelingt, könnten viele Familien ab 2027 erstmals alles, was ihnen zusteht, tatsächlich und unkompliziert erhalten. Das wäre ein großer Schritt Richtung Transparenz und Chancengleichheit.

Kleine Zahl, große Wirkung

259 Euro im Monat – das klingt auf den ersten Blick nicht nach einer Revolution. Doch über ein Jahr gerechnet sind das mehr als 3.000 Euro pro Kind. Für viele Familien ist das ein wichtiger Beitrag, um Kosten für Betreuung, Kleidung, Freizeit oder Bildung zu stemmen.

Und das Beste: Diese Entlastung kommt automatisch. Kein Antrag, kein Formularcharakter – einfach etwas mehr Geld im Familienalltag. Manchmal sind es eben die kleinen Veränderungen, die spürbar Großes bewirken.

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