Es ist erst wenige Tage her, da schrieb ich lang und breit darüber, dass Plätzchen backen mit Kindern völlig überbewertet wird. Natürlich basierte besagter Text auf meiner langjährigen Erfahrung in dieser Angelegenheit.
Wie oft hatte ich schon hochmotiviert die Weihnachtsbäckerei eröffnet und dann doch den Großteil allein gefertigt. Doch dann kam dieser denkwürdige dritte Advent …
Plätzchen backen und verzieren – die Wende
Ich hatte bereits am Tag davor einen Mürbeteig gefertigt, aber noch nicht komplett verarbeitet. Auf der Tagesordnung standen also klassische Ausstechplätzchen, die ich mit all der Deko verzieren wollte, die sich im Laufe der Monate angesammelt hatte.
Man muss dazu wissen, dass ein lieber Freund von mir quasi an der Quelle sitzt. Und wann immer ihm Zuckerperlen, Streusel oder andere feine Backzutaten über den Weg laufen, trägt er sie zu mir. Ich war also gut ausgestattet: Perlen, Augen, Einhörner …
Und ich hatte auch richtig Lust darauf, Kekse auszustechen, zu backen und zu verzieren. Das ist nicht immer so ;-) Das Erstaunliche: Meine Tochter war sofort mit am Start als sie von meinen Plänen hörte.
Plätzchen backen – der große Spaß
Was soll ich sagen – das war mit Abstand die schönste Weihnachtsbäckerei, an die ich mich erinnern kann! Wir stachen zusammen aus, statteten uns mit weißem, rotem und grünem Zuckerguss sowie einer Schokoladenglasur aus und zerrten alles ans Licht, was wir an Deko finden konnten. Der Tisch sah schon beeindruckend aus bevor es überhaupt losging.
Und dann hatten wir mehrere Stunden richtig Spaß. Selbst mein Sohn gesellte sich zu uns und nahm sich ein paar Plätzchen vor. Vor allem aber testete er alle Zuckerperlen, einer muss es ja tun. Beim Verzieren wurde auch schnell deutlich, dass wir sehr unterschiedliche Künstlertypen sind.
Während ich nicht extrem detailverliebt bin und eher auf Massenproduktion setze, ist bei meiner Tochter jeder Keks ein kleines Kunstwerk und sie nimmt sich dafür dementsprechend viel Zeit. Ihr Bruder hingegen ist vor allem großzügig. Großzügig mit allem, viel Zuckerguss hilft viel scheint er sich zu sagen :-D
Mürbeteigplätzchen – Das Rezept
Ihr seht: Wenn ihr glaubt, eine Sache hat sich für alle Zeiten erledigt, überzeugt euch das Leben (oder die Familie) manchmal doch noch vom Gegenteil. Krasse Plätzchenweisheit ;-)
Und deshalb verrate ich euch auch noch mein Rezept für Mürbeteigplätzchen, falls es euch ähnlich ergeht.
Ihr braucht:
- 200 g Zucker
- 250 g kühle Butter, in Stücken
- 2 Eier
- Mark von 1 Vanilleschote
- 600 g Mehl Type 405
- 1 Prise Salz
Verarbeitet alle Zutaten mit dem Knethaken des Mixers oder eurer Küchenmaschine zu einem Teig. Den Teig knetet ihr noch einmal mit den Händen durch, formt ihn zu einer Kugel und legt ihn für ca. 1 Stunde in Frischhaltefolie in den Kühlschrank.
Nach der Kühlzeit könnt ihr den Teig ausrollen, ausstechen und die Kekse auf mit Backpapier belegte Bleche legen. Sie werden im vorgeheizten Backofen bei 180 °C Ober-/Unterhitze ca. 12 Min. gebacken.
Nach dem Auskühlen könnt ihr sie mit allem verzieren, was die Küche hergibt.
Viel Spaß beim Plätzchen backen und lasst es euch schmecken!