Rotaviren sind die häufigste Ursache für Magen-Darm-Infektionen bei Säuglingen und Kleinkindern, 90 Prozent der Kinder erkranken in den ersten drei Lebensjahren. Die Ansteckungsgefahr ist vor allem in den Wintermonaten stark erhöht.
Unabhängig von der Altersgruppe verzeichnet das Robert-Koch-Institut (RKI) einen deutlichen Anstieg zum Vorjahr. Während im gesamten Jahr 2016 22.618 Erkrankungen gemeldet wurden, sind es 2017 zu diesem Zeitpunkt bereits über 33.000 Fälle.[i]
Eine Schluckimpfung bietet Schutz.
Rotaviren-Infektionen im Vergleich zu anderen Magen-Darm-Erkrankungen schwerwiegender
Durchfallerkrankungen, die durch Rotaviren ausgelöst werden treten in der Regel innerhalb von ein bis drei Tagen auf und gehen mit plötzlichem wässrigen Durchfall, Erbrechen und Bauchschmerzen einher. Andere mögliche Symptome sind Fieber, Husten und Schnupfen.
Die Erkrankungsdauer liegt bei zwei bis sechs Tagen, wobei die ansteckenden Erreger noch Tage später mit dem Stuhl ausgeschieden werden können.
Durch die hohen Flüssigkeitsverluste ist eine Infektion durch Rotaviren, vor allem bei Kindern unter drei Jahren, gefährlich und muss häufig im Krankenhaus behandelt werden, um eine Dehydrierung zu verhindern.[ii]
Infektion durch Rotaviren
Die Übertragung von Rotaviren erfolgt fäkal-oral durch Schmierinfektion. Stuhlreste an Händen, verunreinigten Gegenstände oder selten auch über verschmutzte Lebensmittel, gelangen die Erreger in den Mund.[iii] Darüber hinaus ist die Übertragung per Tröpfcheninfektion bei akut Erkrankten möglich.
Der enge Kontakt zu anderen Kindern, beispielsweise in Kitas oder auf Spielplätzen, begünstigt die Übertragung von Rotaviren. Außerdem tragen kalte Temperaturen in den Wintermonaten und ein geschwächtes Immunsystem dazu bei, dass sich Rotaviren schnell verbreiten.
Schutz vor einer Rotaviren-Infektion durch Impfung
Als wichtigsten Schutz vor Rotaviren wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) eine Impfung für Säuglinge und Kleinkinder empfohlen. Die Desinfektion von kontaminierten Oberflächen und eine gründliche Handhygiene reichen in der Regel nicht aus, um die Verbreitung der Erreger gänzlich auszuschließen.
Die Impfung sollte zwischen der sechsten und zwölften Lebenswoche begonnen werden und spätestens bis zu einem Alter von 32 Wochen abgeschlossen sein. Die Impfkosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.[iv]
[i] www.rki.de; Epidemiologisches Bulletin 3/2017 vom 19.1.2017 und 33/2017 vom 17.8.2017
[ii] https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/rotaviren/
[iii] https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-kinder-0-12 jahre/rotaviren/infektion/
[iv] http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2013/35/Art_02.html
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