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Bedarf unser Schulsystem einer Erneuerung?

Schulsystem, Schule

Es ist längst kein Geheimnis mehr, wie schlecht Deutschland in Bildungsstudien der vergangenen Jahre abgeschnitten hat.

Die Summe der ausschlaggebenden Faktoren dafür beschränkt sich indessen auf gerade mal zwei nennenswerte Ursachen, mit denen man sich in den Kreisen des Bildungsministeriums auseinandersetzen sollte.

Lehrpläne und Lehrermangel – Defizit an deutschen Schulen

Leider gehen Ansätze, mögen sie noch so gut sein, dann verloren, wenn man versucht sie in ein vorhandenes steifes Schulsystem zu integrieren.

Dabei könnte bei mehr Flexibilität das bestehende Leistungsdefizit in den Schulen relativ einfach behoben werden.

Vor allen in der Grundschule wird eine Basis geschaffen, die den Schülern später nicht mehr ermöglicht, Gelerntes aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Dieser falsch gelegte Grundstein ist quasi der Startschuss für eine später mangelhafte schulische Entwicklung.

Kennen Sie das Sprichwort: was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr?

Wenn die Kinder beispielsweise in Mathematik nur einen komplizierten Lösungsweg lernen, werden sie immer wieder versuchen diesen zu benutzen. Es wird ihnen schwerfallen und sie werden darüber frustriert sein, was dann wiederum die Frustration der Eltern zu Hause auslöst, weil sie es ihrem Kind gleichtun werden.

Andere Länder – andere Wege

In Asien nutzt man andere Methoden als bei uns, um z.B. Zahlen miteinander zu multiplizieren. Insbesondere Indien und Japan haben eigene Arbeitsweisen um Kindern das Rechnen (in diesem Fall das kleine und große Einmaleins) beizubringen.

Beide Methoden sind relativ einfach und könnten theoretisch problemlos als 2. und 3. Lehrmethode bzw. Variante in unsere Lehrpläne integriert werden.

Wir haben die beiden Methoden hier genauer beschrieben:

Rechnen wie in Asien: vedische und japanische Mathematik

Anhand dieses kleinen Beispiels zeigt sich, dass es nicht nur einen Weg gibt, um ein gewünschtes Ziel zu erreichen.

Es sollte also eigentlich kein Problem darstellen, einen Lehrplan individuell und flexibel zu erstellen.

Wenn die Kinder jedoch keine alternativen Möglichkeiten geboten bekommen, werden sie diese erst später, sehr viel mühsamer erlernen. Es wäre daher an der Zeit umzudenken und kreativere Lösungsansätze zu finden.

Wo sind die Lehrer?

Ein weiteres großes Problem ist der bestehende Lehrermangel an allen Schulen.

Eine bis ins Jahr 2030 kalkulierte Modellrechnung (Kultusministerkonferenz vom Dezember 2020), zeichnet dahingehend eine düstere Prognose.

Bis dahin wird vor allem in den Sekundarschulen, mit einem Mangel an Lehrkräften gerechnet. Der Mangel besteht hauptsächlich in den Fächern Chemie, Physik, Mathematik und Musik. Ebenfalls davon betroffen sind Grund und Berufsschulen.

Gründe hierfür werden zum einen in der Zuwanderung und der mangelnden Ausbildung an Nachwuchslehren gemeldet. Viele Bundesländer haben zunehmend mit einer hohen Anzahl an Pensionierungen zu kämpfen.

Aktuell versucht man dieses Problem zu lösen, indem man auf Quereinsteiger setzt. Das könnte neue Chancen bedeuten aber gleichzeitig auch das Risiko bergen, dass der Lehrkräftebestand an ausgebildeten Lehrern weiter zurückgeht. Denn die Kriterien diesbezüglich sind hoch.

Auch dahingehend müssen langfristige Lösungen gefunden werden.

Es ist höchste Zeit, dass sich ein paar kreative Köpfe zusammensetzen, die diese Ursachen unter einen Hut bekommen. Wenn man einige Sachen am bestehenden Schulsystem ändert, findet sich vielleicht ein Weg, den diesbezüglichen Ausgleich zu schaffen.

So könnte man dem Lehrermangel, durchaus mit Quereinsteigern beheben. Allerdings ist diese Lösung eher für Grundschulen und nicht für jedes Fach geeignet. Flexible Lehrpläne könnten zum Beispiel der Überforderung vieler Schulen Abhilfe schaffen.

Dafür muss jedoch ein Umdenken stattfinden, welches alle betrifft. Vom Bildungsministerium der Länder bis hin zu Schulen und Lehrern. Die mangelnde Motivation muss dringend behoben werden, um neue Perspektiven für unsere Kinder zu schaffen.

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