Geld & Gesetze
Kommentare 3

Eltern sind auch nur Menschen – So vermeiden Sie Stress im Alltag!

Stress im Alltag
Gastbeitrag von Elisabeth Kollmann-Jeckel

Eltern sind auch nur Menschen, sie kümmern sich um die Organisation des Familienlebens und sind meistens auch noch berufstätig. Problem: Die wenigsten Tage haben 36 Stunden :-)

Ich zum Beispiel bin so ein selbständiges Elterntier. Selbst Mutter von bald zwei Lieblingskindern, unterstütze ich andere Frauen, die erfolgreich Business und Muttersein unter einen Hut bringen wollen. So gesehen kann ich aus zwei Perspektiven schöpfen, aus der Sicht meiner Klientinnen sowie aus meinem eigenen Erfahrungsschatz.

Zu viel Stress

Oft werde ich gefragt, was frau tun kann bei zu viel Stress. Leider gibt’s den Zaubertrick fürs Zeitstrecken noch nicht und gewisse Faktoren lassen sich auch einfach nicht beeinflussen.

In der Früh, die Zeit rennt, Lieblingskind endlich angezogen, Schuhe, Jacke, Haube, alles da, dann ein lautes „Mami Gacki!“. Mit ein bisschen Glück darf frau das Kind komplett umziehen, waschen sowieso und 15 Minuten sind wie zerronnen. Das erzeugt Stress und diesem Stress kann man nur schwer bis gar nicht entgehen. Da hilft das beste Zeitmanagement nichts, denn immer so viel Puffer in petto zu haben, speziell in der Früh, ist praktisch unrealistisch.

Was ist eigentlich Stress?

Vor nicht allzu langer Zeit sind wir Menschen gemütlich durch den Urwald spaziert. Wenn plötzlich ein Bär vorbeikam, waren schnelle Entscheidungen und Reaktionen überlebensnotwendig. In solchen Situationen justierte der Körper sämtliche Funktionen blitzschnell. Die Pupillen erweiterten sich, die Darmfunktion setzte aus, der Puls stieg sprunghaft an, der Muskeltonus spannte sich an. So weit so gut und sinnvoll. Denn entweder ging’s ans Kämpfen oder ans Davonlaufen oder auf einen Baum klettern, da braucht man Kraft.

Dieselben Körperreaktionen zeigt unser Körper noch heute. Nur dass wir nicht die Möglichkeit haben, uns körperlich abzureagieren, die Stresshormone wieder loszuwerden. Täglich sammeln sich Situationen, die unseren Körper dazu bringen Stresshormone auszuschütten. Zum Beispiel morgens im Vorzimmer, wenn wir es sowieso schon eilig hatten und das Kind „Mami Gacki!“ schreit. In logischer Konsequenz kommen wir dann knapp oder zu spät zum ersten Termin, sitzen vor dem Computer und vor viel zu vielen Mails, unsere Schultern spannen sich immer mehr an. Zu allem Überfluss kommen oft noch weitere Faktoren dazu: durchwachte Nächte oder einfach der Umstand, dass man als Elternteil oft keinen ganzen Arbeitstag zur Verfügung hat, sondern möglichst die gleiche Menge Arbeit in einen halben oder dreiviertel Tag packen darf.

Wie lösen wir dieses Dilemma?

Manche Dinge können wir nicht ändern, gewisse Situationen gehören zum Familienleben einfach dazu. Aber an mindestens zwei Schrauben können wir schon drehen.

1. die eigene innere Haltung

Nicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen, sondern ihre Urteile und Meinungen über sie.Epiktet

Soll heißen, ich kann zwar die Situation nicht verändern, aber meine Einstellung zur Situation. Gebe ich mich Ärger, Wut oder Machtlosigkeit hin oder nehme ich die unvorhergesehenen Dinge, die einer Mutter zustoßen, gelassen und – idealerweise – mit einem Lächeln.

Gewisse Dinge kann ich zudem tatsächlich beeinflussen, beispielsweise vereinbare ich vor 9.30 Uhr keine Termine, 10 Uhr ist mir noch lieber.

Erwiesenermaßen durchlebt unser Körper dieselben Reaktionen, auch wenn wir die Situation zwar als stressig aber trotzdem als schön empfinden, z. B. am eigenen Hochzeitstag. Soll heißen, die körperlichen Reaktionen sind zwar da, die Müdigkeit oder Erschöpfung danach wohl auch, aber wir empfinden die Situation nicht als belastend und somit sind auch die Körperreaktionen „entmachtet“ und wirken sich nicht negativ auf uns aus.

2. das liebe Zeitmanagement

Zwei Anregungen möchte ich aus dem schier unendlichen Fundus an Zeitmanagement-Tools herausgreifen.

Wie viele Rollen bekleiden wir?

Es gibt die berufstätigen Mütter, die auch im Elternverein tätig sind, im Kirchenchor singen und gleichzeitig dort die Funktion der Kassiererin bekleiden. Sie sind in der Großfamilie bekannt sind als die große Familienfestorganisatorin und Tortenbäckerin, dazwischen gehen sie einem Vollzeitjob nach, putzen ihr Haus/Wohnung aber trotzdem selbst, denn so gut wie sie kann’s keiner. Dazwischen wollen sie noch drei Mal die Woche ins Fitnesscenter und am Schluss wundern diese Frauen sich, dass sie überfordert und gestresst sind.

Klingt das ein bisschen bekannt? Dann ist es möglicherweise an der Zeit, ein paar Rollen zu streichen. Familienfeste kann auch jemand anders organisieren und wenn mal ein Fest ausfällt ist das vielleicht eine tolle Lernerfahrung für alle Beteiligten. Elternverein ist wichtig, vollkommen klar, aber gibt es Dinge, die vielleicht noch wichtiger sind?

Ich empfehle an dieser Stelle meinen Klientinnen, Zettel und Stift zur Hand zu nehmen und alle Rollen aufzuschreiben, die Teil des Lebens sind. Partnerin, Mutter, Tochter, Angestellte/Unternehmerin, Kirchenchorsängerin, Kirchenchorkassiererin, Elternvereinsmitglied, Fitnesscentermitglied – alles, was so da ist. Und dann die Rollen auf sieben reduzieren. S.I.E.B.E.N. Für mehr als sieben Rollen fehlt die Zeit, jede weitere Rolle artet in Stress aus. Aus meiner Erfahrung ist es schon schwierig genug in den einstelligen Bereich zu gelangen, das könnte ein lohnendes Zwischenziel sein.

Aufgaben abgeben

Mit der Reduktion der Rollen wird es meistens auch wichtig, Aufgaben zu delegieren. Und das ist besonders für die Perfektionistinnen unter uns oft eine schwierige Aufgabe.

Immer wieder steht frau vor der Frage, ob’s nicht doch auch jemand anderer gut könnte. Wenn sie ihren Mann in den Supermarkt schickt, muss sie leider damit leben, dass er möglicherweise nicht zu ihrer präferierten Butter greift, sondern eine andere nimmt. Die Liste lässt sich beliebig erweitern.

Delegieren hat den großen Vorteil, dass es jemand anderer erledigt und den großen Nachteil, dass es jemand anderer erledigt. Der Kontrollverlust ist vorprogrammiert.

Auch das vielleicht eine Anregung oder ein guter Vorsatz für die nächsten Monate – Mit dem Anderssein des Anderen und der daraus resultierenden unterschiedlichen Herangehensweise umgehen zu lernen?

Neulich meinte eine Klientin zu mir, es mache sie rasend, dass ihr Sohn, der zwei Nachmittage pro Woche bei der Großmutter verbringt, dort immerzu Apfelsaft trinkt. Vielleicht könnte die Großmutter den Saft mit Wasser verdünnen, lautete mein Vorschlag. Und vielleicht könnte die Klientin den Umstand genießen, dass ihr Sohn gerne bei der Großmutter Zeit verbringt und sie dadurch mit gutem Gewissen arbeiten kann. Und ihm abends die Zähne gründlich putzen.

Wenn Du mehr Tipps, Tricks und Strategien für dein Leben als glückliche und erfolgreiche Geschäftsmama suchst, komm rüber auf meine Website www.geschaeftsmama.com, ich freue mich auf Dich!

Alles Liebe und – wir schaukeln das Kind gemeinsam,

Deine Elisabeth

Die Autorin

Elisabeth Kollmann-Jeckel Elisabeth Kollmann-Jeckel ist seit 2010 als Coach und Trainerin tätig und auf Burn Out Prophylaxe, Karrierecoaching und Kommunikation spezialisiert.

Durch die Geburt ihres ersten Kindes entstand der Wunsch Mütter auf ihrem ganz persönlichen Weg zu ihrem beruflichen und privaten Glück und Erfolg zu unterstützen. So entstand auch die Idee zu ihrer Website und zum Blog www.geschaeftsmama.com.

Denn die Welt braucht erfolgreiche und glückliche Geschäftsmamas!

3 Kommentare

  1. Avatar-Foto
    Reyfakt sagt

    Sehr schöner Beitrag :) und auch super Tipps :) Aber früher wäre ich wohl der Kämpfer gewesen hehe :D

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wenn Du wissen möchtest, welche Daten wir beim Hinterlassen eines Kommentars speichern, schau bitte in unsere Datenschutzerklärung.