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Windel? Brauch ich nicht mehr! (Tipps fürs Trockenwerden)

Windel trockenwerden

Irgendwann kommt der große Tag im Leben eines jeden Kleinkindes: die Windel wird überflüssig. Wie so viele Dinge auch, verläuft das Trockenwerden allerdings bei jedem Kind nach einem eigenen Rhythmus. Während einige schon mit 18 Monaten anfangen, sich mit dem Toilettengang oder dem Töpfchen zu beschäftigen, interessieren andere sich erst um den dritten Geburtstag so langsam für das Thema.

Wichtig: Lassen Sie sich nicht verunsichern. Schon gar nicht von ach so klugen Dritten, die angeblich genau wissen, wie es sein sollte …

Die Voraussetzungen fürs Trockenwerden

Mia ist noch nicht einmal zwei Jahre alt und sitzt schon regelmäßig auf dem Töpfchen. Bei ihrer Freundin Lili ist daran noch gar nicht zu denken, sie wird die Windel erst viele Monate später erstmals ablegen. Trotzdem sind beide Kinder völlig altersgerecht entwickelt.

Wichtig: Wir können das Tempo, in dem unsere Kinder trocken werden nicht beeinflussen.

Bevor sie selbst wahrnehmen können, dass sie zur Toilette gehen sollten, müssen die Nervenbahnen zwischen Blase beziehungsweise Darm und Gehirn so ausgereift sein, dass das Kind eine volle Blase oder den Drang im Darm überhaupt wahrnehmen kann. Erst danach beginnen sie, die Körpersignale zu deuten und schließlich auch zu kontrollieren. Häufig zunächst tagsüber, dann nachts, manchmal aber auch genau andersrum.

Bitte kein Druck!

Auch wenn die neunmalkluge Schwiegermutter etwas anderes behauptet – Eltern können diese Reifeprozesse nicht von außen beeinflussen. Druck in jeder Form ist deshalb beim Thema Windel-Ablegen absolut kontraproduktiv.

Wer zum Beispiel anfängt, sein Kind schon früh zum Toilettengang zu drängen oder auf das Töpfchen zu setzen, kann sogar dafür sorgen, dass der Prozess des Trockenwerdens sich unnötig verzögert.  Blase und Darm reagieren nämlich empfindlich auf Stress. Wer zur Toilette gehen will, muss im wahrsten Sinne des Wortes loslassen und sich entspannen können. Das würden wir wohl auch kaum bewerkstelligen können, wenn ein Erwachsener neben uns steht und Druck ausübt …

Wann ist mein Kind bereit für das Töpfchen?

Beobachten Sie ihr Kind aufmerksam. Jedes Kind fängt über kurz oder lang an, sich für den Toilettengang zu interessieren.  Hier eine Reihe möglicher Anzeichen dafür, dass ihr Nachwuchs langsam bereit ist, die Toilette zu benutzen:

  • Die Windel bleibt öfter mal für zwei oder drei Stunden komplett trocken, auch nach dem Schlafen ist sie trocken. Das zeigt, dass die Blasenmuskeln stark genug sind, den Urin zurückzuhalten und zu speichern.
  • Ihr Kind kann allein seine Hose herunter- und wieder heraufziehen.
  • Es interessiert sich für Ihre Toilettenbesuche.
  • Ihr Kind versteht und befolgt einfache Anweisungen und Fragen wie „Musst du auf die Toilette?“ oder „Wo ist das Töpfchen?“
  • Es kennt die Wörter für Urin und Stuhlgang – welche auch immer Sie benutzen.
  • Das Kind fühlt sich mit voller Windel sichtlich unwohl. Es erkennt, wenn es sein großes oder kleines Geschäft verrichten muss und spricht auch darüber.

So klappt der Übergang

In der ersten Zeit ohne Windel kann auch mal etwas in die Hose gehen – das ist vollkommen normal. Schimpfen Sie dann nicht, trösten Sie ihr Kind und ermutigen es. Am Sinnvollsten ist es, in der Anfangszeit immer Wechselkleidung dabei zu haben. Bis zur absoluten Sauberkeit können sogar Jahre vergehen. Aber: Je häufiger die Kleinen dieses Gefühl erleben, desto einfacher wird es für sie, rechtzeitig zu erkennen, dass sie zur Toilette müssen. Sie können ihrem Kind helfen, indem Sie die für optimale Rahmenbedingungen sorgen:

Lassen Sie den Toilettendeckel offen und stellen einen Hocker vor das Klo. Eventuell fühlt ihr Kind sich mit einem speziellen Aufsatz wohler als mit der Erwachsenen-Toilette.

Passende Kleidung ist auch sehr hilfreich: Hosen mit Gummizug, die sich einfach runter und wieder raufziehen lassen, Höschen-Windeln. Unterhöschen statt Bodys. Besonders einfach ist es natürlich, wenn Kinder im Sommer leicht bekleidet herumlaufen können.

Wie bei so vielen anderen Themen im Leben auch, ist es grundsätzlich klug, die Ruhe zu bewahren. Und immer daran denken: Jedes Kind ist anders, Vergleiche sind also selten zielführend! Ihr Kind geht seine Entwicklungs-Schritte in dem Tempo an, das optimal für seine Voraussetzungen ist. Loben Sie es für jeden Erfolg und ermutigen Sie es, wenn es Unterstützung braucht.

Übrigens: Der Toilettengang ist etwas völlig natürliches. Eine Belohnung ist dafür nicht nötig …

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