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So schmeckt Kindern gesundes Essen

gesundes Essen

„Das esse ich nicht!“ – ein Satz, gefolgt von einem angewiderten Wegschieben des Tellers, der viele Eltern zur Verzweiflung bringt.

Der Nachwuchs pult akribisch jeden Fitzel Gemüse aus dem leckeren Essen und bei der Köchin oder dem Koch macht sich der Verdacht breit, dass das Stückchen Petersilie gar nicht aus Geschmacksgründen, sondern aus Prinzip aussortiert wird.

Ruhig bleiben

Und damit liegt man gar nicht so falsch: Kinder hören ständig das Wort Nein und erhalten Befehle. Sie dürfen nicht auf dem Sofa springen, sie sollen sich beeilen, die Hände müssen gewaschen werden.

Sobald Kinder anfangen gegen ihre Eltern zu rebellieren, läuft das oft über die Nahrung – denn das ist ein Bereich, den der Sprössling kontrollieren kann. Er weiß, dass Mama und Papa möchten, dass er gesund isst und verweigert die entsprechenden Nahrungsmittel, um zu zeigen, dass er auch bestimmen kann.

Mehr Kontrolle übertragen

Deswegen nützt es gar nichts, darauf zu pochen, dass die Erbsen aufgetan werden. Stattdessen sollte Gemüse lieber immer wieder angeboten, aber nicht aufgezwungen werden.

Manchmal hilft es auch, dem Kind mehr Kontrolle zuzuschanzen: zum Beispiel könnten Sohn oder Tochter zwischen Hirse und Vollkornreis zum Mittag wählen. Und auch für eines perfektes Frühstück am Morgen sind leckere und gesunde Bestandteile elementar für einen erfolgreichen Start in den Tag.

Kinder einbinden

Noch mehr können Kinder miteinbezogen werden, wenn es feste Essenstage gibt – montags ist Suppentag, dienstags gibt es Nudeln, mittwochs Kartoffeln und so weiter. Wenn sich die Kinder selbst die Tomatensuppe, Lasagne oder Bratkartoffeln ausgesucht haben, werden sie diese auch inklusive klein gehacktem Gemüse essen.

Generell sollten die Minis so viel und vor allem so früh Kontakt wie möglich mit der Nahrung haben. Auch wenn es ohne den Nachwuchs in der Küche schneller geht, sollte immer die Bereitschaft da sein, ihn mitmachen zu lassen. Darf der Sohn die Bohnen umrühren oder die Tochter die Karotten kleinschneiden, sind sie stolz auf ihre Verantwortung und wollen ihre „Leistung“ auch verspeisen.

Auch wenn es im Supermarkt zu Konflikten à la „Darf ich das haben?“ kommen kann, sollte das Kind unbedingt dabei sein. Nahrungsmittel müssen einen hohen Stellenwert in der Familie einnehmen und Kinder freuen sich, wenn sie entscheiden dürfen, was im Einkaufswagen landet.

Gemüse selber züchten

Am spannendsten finden Kinder Essen, wenn sie es selbst herangezüchtet haben. Eine kleine Ecke im Garten oder ein Hochbeet auf dem Balkon reichen aus, um begeisterte Gärtner zu schaffen.

Während Möhren oder Radieschen leicht zu säen und ernten sind, können die Kleinen beispielsweise bei Erdbeeren einen interessanten Prozess von der Blüte über die winzige grüne Beere bis hin zur saftig-roten Frucht live erleben – und die ist nullkommanix im Kindermund verschwunden.

Essen schmackhaft präsentieren

Als Elternteil hat man nicht immer Zeit, aus der Banane ein Krokodil zu schnitzen oder Gesichter auf Vollkornbrote zu zaubern. Doch es muss gar nicht so aufwändig sein! In Sekundenschnelle lässt sich der Kartoffel-Blumenkohlbrei mit etwas Ketchup und einer Gabel zu einem ausbrechenden Vulkan gestalten, der die kleinen Bäume drumherum (Brokkoli) vernichten wird.

Snacks

Foto: Nicole Stroschein

Rohkost wie Zucchini oder Möhren eignen sich hervorragend dazu, in Spiral- oder Wellenform präsentiert zu werden. Mit einem leckeren Quarkdipp wird die Rohkostplatte, die unverfänglich für die ganze Familie in der Tischmitte steht, zum Hit. Obst erfreut sich erstaunlicher Beliebtheit, wenn es sich auf Spießen befindet.

Hungrig an den Tisch

Die besten Tipps helfen nichts, wenn die Kinder mehr oder weniger satt am Tisch sitzen. Vor den großen Mahlzeiten sollte es lange genug nichts zum Essen geben.

Außerdem darf das Kind nicht die Gewissheit haben, einen süßen Nachtisch oder eine Eistüte am Nachmittag zu erhalten, denn natürlich halten sie sich den Platz dafür frei. Den gemischten Salat nicht zum Hauptgang, sondern als Vorspeise zu servieren, ist dagegen vorteilhaft.

Kindgerechte Nahrungsmittel

Was Erwachsenen schmeckt, gefällt Kindern noch lange nicht. Beispielsweise nehmen sie Bitterstoffe im Rosenkohl oder Schärfe in Zwiebeln viel stärker wahr. Auch sind Gerichte wie Polenta mit Fenchel oder Selleriesalat zu speziell für viele Kinder.

Stattdessen ist es sinnvoller, beliebte Kindergerichte gesund aufzumotzen. Steht Spaghetti Bolognese ganz oben auf der Wunschliste, können sich passierte Karotten oder Erbsen unter die Soße mischen.

Alles ist eine Phase

Am wichtigsten ist: Die Ablehnung gegenüber gesunder Nahrung ist in der Regel nur eine Phase und sollte von den Eltern entsprechend gelassen behandelt werden. Druck auszuüben bewirkt das Gegenteil.

Übrigens: Selbst wenn sich der Nachwuchs wochenlang von Toastbrot mit Frischkäse ernähren will, werden keine Mangelerscheinungen auftreten – ein Kinderkörper kann mit einseitiger Ernährung gut umgehen.

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