Sobald du dich mit dem Thema Kinderwunsch und Schwangerschaft beschäftigst, dauert es nicht lang und das Stichwort Folsäure rückt in dein Bewusstsein.
„Achte darauf, dass du genug Folsäure zu dir nimmst!“, „Du nimmst doch hoffentlich Folsäure?“ oder „Wichtig ist, dass du auf deinen Folsäure-Spiegel achtest!“ lauten dann die Sätze, die du von wohlmeinenden Menschen zu hören bekommst.
Alles soweit schön und gut. Doch vielleicht möchtest du Genaueres dazu erfahren. Und dafür haben wir die wichtigsten Fragen und Antworten zu Thema Folsäure zusammengefasst.
Inhalt
- Was ist Folsäure und wofür braucht der Körper sie?
- Wieviel Folsäure benötigt ein erwachsener Mensch?
- Wie kann ich meinem Körper mehr Folsäure geben?
- Wie erkenne ich, ob ich an Folsäure-Mangel leide?
- Warum ist Folsäure so wichtig in der Schwangerschaft?
- Wann ist die Einnahme von Tabletten sinnvoll?
- Wie sieht es nach der Geburt aus?
Was ist Folsäure und wofür braucht der Körper sie?
Folsäure gehört zu den B-Vitaminen und ist auch als Vitamin B9 oder Folat bekannt. Unser Körper kann es nicht selbst bilden, benötigt es aber für die Blutbildung und für eine ganze Reihe von Stoffwechselvorgängen. U. a. spielt Folsäure eine wichtige Rolle für alle Wachstumsprozesse im Körper.
Wieviel Folsäure benötigt ein erwachsener Mensch?
Jugendliche und Erwachsene sollen gemäß der Deutschen Gesellschaft für Ernährung täglich 300 Mikrogramm Folsäure zu sich zu nehmen. Bei Frauen mit Kinderwunsch und Schwangeren erhöht sich die empfohlene Menge auf 800 Mikrogramm.
Mehr Folsäure zu nehmen als empfohlen, bringt keinen Vorteil. Dein Körper kann das überschüssige Vitamin nicht verwerten und scheidet es mit dem Urin aus. Ein Zuviel kann ggf. eher schädlich sein, also bleib bitte im Rahmen der empfohlenen Menge.
Größeres Problem in Deutschland ist allerdings eher eine Unterdosierung. Etwa zwei Drittel aller Erwachsenen liegen unter dem empfohlenen Richtwert.
Folsäure und Männergesundheit
Auch für Männer ist eine ausreichende Versorgung mit Folsäure wichtig, vor allem bei Kinderwunsch. Folsäure kann die Spermienqualität verbessern und dadurch die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen. Eine ausgewogene Ernährung mit folsäurereichen Lebensmitteln kann hier unterstützen.
Wie kann ich meinem Körper mehr Folsäure geben?
Zum Beispiel über die Ernährung. Die besten Folsäure-Lieferanten sind Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen, Kichererbsen), Hefe und Getreidekeime (z.B. Weizenkeime). Auch grünes Blattgemüse, wie Spinat, Spargel oder Salat, und anderes Gemüse, wie Brokkoli, Grünkohl, Avocado, Karotten, Tomaten, Rosenkohl, Radieschen enthält Vitamin B9.
Vollkornprodukte, Sojabohnen, Orangen, Bananen, Eigelb, Fleisch (besonders Leber), Fisch, Nüsse und Milch sollten ebenfalls auf deinem Speisenplan stehen.
Wichtig: Folsäure ist licht- und wasserempfindlich. Wasche dein Blattgemüse nur kurz und gare es nicht zu lang.
Plane Gerichte wie Linsensalat mit Spinat und Orangen, um eine Vielzahl an folsäurereichen Zutaten zu kombinieren. Auch Smoothies mit Avocado, Banane und Spinat sind eine leckere Möglichkeit, den Tagesbedarf zu decken. So kannst du leicht und lecker Folsäure in deinen Alltag integrieren.
In einigen Ländern, wie den USA und Kanada, werden bestimmte Lebensmittel, wie Mehl, gesetzlich mit Folsäure angereichert, um Mangelerscheinungen in der Bevölkerung vorzubeugen. In Deutschland ist dies nicht der Fall, weshalb hier die ausreichende Versorgung über die Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel besonders wichtig ist. Es gibt jedoch auch in Deutschland einige angereicherte Lebensmittel, wie z. B. bestimmte Frühstücksflocken oder Jodsalz mit Folsäure, die eine sinnvolle Ergänzung sein können.
Wie erkenne ich, ob ich an Folsäure-Mangel leide?
Symptome eines Folsäuremangels können Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Reizbarkeit, blasse Lippen, Augenlider und Zahnfleisch sein. Manchmal kommen Schlafstörungen, Herzklopfen, Ohrensausen, Schwindelgefühle und ein gestörter Geschmackssinn dazu. Auch Schleimhautentzündungen, Gewichtsverlust, und Durchfälle sind mögliche Symptome.
Wenn du unsicher bist, bitte deinen Arzt um eine Blutuntersuchung. Sobald du ihm mitteilst, dass du schwanger werden möchtest oder es bereits bist, wird er den Test ohnehin durchführen.
Neben den körperlichen Symptomen kann ein Folsäuremangel auch die mentale Gesundheit beeinflussen. Studien legen nahe, dass niedrige Folsäurespiegel mit depressiven Verstimmungen und kognitiven Einschränkungen in Verbindung stehen. Eine ausreichende Versorgung mit Folsäure könnte daher nicht nur körperliche Beschwerden verhindern, sondern auch das psychische Wohlbefinden unterstützen.
Warum ist Folsäure so wichtig in der Schwangerschaft?
Folsäure gehört zu den wichtigsten Vitaminen in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft. Sie ist für die Entwicklung des Zentralnervensystems beim Ungeborenen zuständig.
Liegt ein Mangel vor, kann das im Extremfall einen offenen Rücken (Spina bifida), eine Lippen-Gaumen-Spalte oder andere Missbildungen zur Folge haben. Auch Frühgeburten werden unter anderem auf einen Mangel an Folsäure in der Frühschwangerschaft zurückgeführt.
Langfristige Folgen eines Folsäuremangels
Nicht nur während der Schwangerschaft kann ein Folsäuremangel problematisch sein. Ein langfristiger Mangel an Folsäure im Erwachsenenalter kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmte Krebsarten erhöhen. Es wird daher empfohlen, auch nach der Schwangerschaft auf eine kontinuierliche ausreichende Versorgung mit Folsäure zu achten, um langfristige Gesundheitsprobleme zu vermeiden.
Wann ist die Einnahme von Tabletten sinnvoll?
Die benötigten 800 Mikrogramm pro Tag in der Schwangerschaft sind nur schwer durch die Ernährung allein zu decken. Deshalb sollten Frauen mit dem Wunsch, schwanger zu werden und solche, die bereits schwanger sind, bis zur zwölften Schwangerschaftswoche ruhig auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen.
Verläuft alles normal, kannst du dann ab der 13. Schwangerschaftswoche die Folsäure wieder durch viel Gemüse und Obst oder Jodsalz bekommen, das mit Folsäure angereichert ist.
Sprich hierzu auf jeden Fall mit deinem Gynäkologen. Er wird dir sagen, was du bei der Wahl des Präparates beachten solltest.
Wie sieht es nach der Geburt aus?
Sobald dein Baby auf der Welt ist, solltest du wieder gut auf folsäurehaltige Nahrung achten. Vor allem, wenn du stillst ist das wichtig. Denn dann gerät der Nährstoff über die Muttermilch in den Blutkreislauf Deines Babys und fördert damit Wachstum und die Entwicklung der Organe.
Säuglinge unter vier Monaten haben nach Experten-Angaben einen Bedarf von 60 Mikrogramm pro Tag, Babys zwischen vier und zwölf Monaten sollten 80 Mikrogramm pro Tag aufnehmen. Um dies zu gewährleisten, benötigen Stillende täglich 600 Mikrogramm des Vitamins.
Auch Kinder brauchen Folsäure, bei ihnen empfiehlt die DGE eine Aufnahme von 300 g Mikrogramm am Tag, dies ist mit gesunder Ernährung recht einfach möglich.
Noch mehr Infos zu Folsäure findest Du hier: Folsäure – eines der wichtigsten Vitamine für einen gesunden Körper.
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