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Laminat oder Parkett: Für Eltern nicht nur eine Geldfrage

Fußboden, Parkett, Laminat

„Zwei kleine Kinder, ein großer Hund?“, fragt der Bodenfachmann besorgt. „Überlegen Sie sich das nochmal mit dem Parkett.“ Parkett oder Laminat, das ist nicht nur eine Frage des Budgets.

Ohne ihn zu fühlen, nur die Optik als Kriterium, wird selbst ein Fachmann nicht zu 100 Prozent richtig liegen. Modernes Laminat hat mit dem einst tendenziell verpönten „Plastik-Parkett“ nicht mehr viel zu tun. Die Designs, die als Dekorpapier auf hochverdichtete Faserplatten (HDF) aufgetragen und mit Melaminharz versiegelt werden, wirken täuschend echt. Eingearbeitete Fasern lassen auch die Haptik noch echter wirken.

Selbst Stein- und Fliesenböden lassen sich mit Laminat nachbilden, aber Holzmotive sind die mit Abstand beliebtesten.

Eiche, Buche und Nussbaum sind die Bestseller

Holzparkett dagegen ist ein Naturprodukt mit allen Vor- und Nachteilen. Wohl kein Bodenbelag ist so angenehm wie bearbeitetes Holz am nackten Fuß.

Ursprünglich wurden Parkettdielen aus massiven Holzstücken gefertigt, mittlerweile bestehen sie jedoch häufig aus mehreren Schichten echtem Holz. Dabei ist es völlig egal, welche Holzsorte für das Parkett genutzt wird. Eiche, Buche und Nussbaum sind die Bestseller.

Parkett kann geölt, gebürstet oder mit verschiedenen Lacken gepflegt werden. Die Holzoberfläche lässt sich versiegeln, so dass sie pflegeleicht wird und sehr lange hält. Der Boden ist ausgesprochen stabil, aber eben nicht so kalt wie ein Steinfußboden.

Wenn da nicht die großen Hunde und kleinen Kinder wären …

Laminat gibt es schon für wenige Euro pro Quadratmeter

Schrammen oder kleine Dellen können bei Parkett leicht ausgebessert werden, was bei Laminat definitiv aufwendiger ist. Aber dafür ist die extrem harte Versiegelung deutlich unempfindlicher gegenüber äußeren Einflüssen wie Bremsspuren von Hunden und kindlichen Experimenten mit harten Gegenständen. Und Laminat ist deutlich günstiger.

Einen Quadratmeter gibt es schon für wenige Euro. Das sind dann allerdings auch die Qualitäten, die ein Fachmann aus drei Meter Entfernung mit 100-prozentiger Sicherheit entlarvt. Auf der relativ sicheren Seite sind Kunden in der Preisklasse zwischen 10 und 15 Euro.

Bei der Auswahl sollte man unbedingt auf die Stärke und zum Beispiel die Art der Kanten achten. Außerdem gibt es sowohl beim Laminat als auch beim Parkett zwangsläufig immer Verschnitt. Im Schnitt sind das etwa zehn Prozent.

Hochwertige Ergebnisse mit der Elesgo-Technologie

Besonders hochwertiges Laminat wird mit der patentierten Elesgo-Technologie hergestellt. Bei diesem Verfahren kommt eine Elektronenstrahlhärtung zum Einsatz, die als besonders umweltverträglich gilt. Es werden nämlich keine belastenden Stoffe eingearbeitet und diese können somit später auch nicht abgegeben werden. Darüber hinaus ist das Ergebnis zusätzlich besonders fußfreundlich.

Für Elesgo-Laminate werden allerdings auch Preise von 50 Euro aufgerufen.

Gutes Parkett kostet im Schnitt 50 Euro

Spätestens dann ist Laminat auch in der Preislage von gutem Parkett gelandet. Der Preis für das Naturmaterial variiert je nach Holzsorte und beginnt schon bei 20 Euro. Wer was richtig Besonderes will, wird keine Schwierigkeiten haben, auch mehr als 80 Euro auszugeben. Im Schnitt sind es aber etwa 50 Euro.

Nutzungsklassen für Laminat

Der Kostenvorteil von Laminat wird teilweise aufgehoben durch die kürzere Lebenszeit. Deswegen ist es wichtig, beim Kauf auf die Nutzungsklasse zu achten. Unterteilt wird in drei Oberbereiche:

  • Die Zwei steht dabei für die private Nutzung.
  • Laminate mit einer vorangestellten Drei sind für den gewerblichen Bedarf.
  • Nutzungsklasse Vier ist für die besonderen Anforderungen der Industrie.

Laminate für den Privathaushalt werden wiederum in drei Nutzungsklassen unterschieden:

  • 21 – Zimmer mit einer geringen Nutzung wie Gäste- oder Schlafzimmer.
  • 22 – Diese Laminate vertragen auch eine intensivere Nutzung, zum Beispiel Kinder- oder Arbeitszimmer.
  • 23 – Für alle Wohnbereiche mit einer starken Beanspruchung wie Flur, Küche und Wohnzimmer.

Wichtig für Mieter: Laut Deutschem Mieterbund gilt für Laminat eine Haltbarkeit von zehn Jahren. Ist der Belag älter als zehn Jahre, müssen Mieter beim Auszug nicht für Schäden aufkommen.

Fußbodenheizung ist kein Problem

Eine vorhandene Fußbodenheizung muss übrigens kein Kriterium sein. Die Wärme von unten funktioniert sowohl mit Laminat als auch mit Parkett.

Bleiben die natürlichen „Feinde“ gepflegter Wohnkultur, die Kinder und die Hunde. In diesem Fall kann Laminat tatsächlich die bessere Wahl sein. Wenn die Kinder dann so groß sind, dass sie einen Schraubenzieher wirklich nur für Schrauben benutzen, kann man immer noch umsteigen.

Fußboden, Parkett, Laminat

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von

Holger Schöttelndreier

Freier Journalist und Autor. Jahrelange Erfahrung in Führungspositionen (Print und Online). U. a. Büroleiter BILD, Chefreporter Hamburger Morgenpost, Ressortleitung und Chefredaktion TV Hören + Sehen, Chefredakteur WOM Magazin, Objektleiter Wirtschaftsmedien online Heinrich Bauer Verlag.

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    Georg sagt

    Hallo,
    wir haben in unserem Haus auch komplett Parkett verlegt und kein Laminat. Wir finden Parkett wohnlicher und schöner. Wir hatten anfangs Bedenken, weil wir auch überall Fußbodenheizung haben. Unsere Freunde meinten, das kann nicht gut gehen. Aber es geht gut! Unsere Parkettböden sind herrlich warm und nach 10 Jahren sehen sie immer noch aus wie am Anfang. Ok ein paar Kratzer von den Kindern und der Möbelverrückerei sind da…aber wir sehen das wie Falten im Gesicht eines Menschen ;-) es gehört einfach dazu! Wir würden es auf jeden Fall wieder so machen. LG vomGeorg

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