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Reiches Land, arme Kinder

Kinderarmut, Fähnchen stecken

Jeden Tag eine warme Mahlzeit, genug Geld für warme Kleidung, Schulbücher, die Mitgliedschaft im Sportverein und auch mal eine Klassenfahrt? Auch in einem reichen Land wie Deutschland sind diese Dinge für viele Kinder nicht selbstverständlich.

Um das Bewusstsein dafür zu schärfen und auf die Situation der Kinder aufmerksam zu machen, gibt es regelmäßige Aktionen, z. B. vom Deutschen Kinderschutzbund.

Kinderarmut in Deutschland – Was bedeutet das genau?

Wer weniger als 60 Prozent des mittleren Nettoeinkommens seines Landes zur Verfügung hat, gilt in Europa als arm. Für eine Familie in Deutschland mit zwei Kindern, die jünger als 14 Jahre sind, sind das 1.926 Euro netto oder weniger im Monat.

Aktuell bekommen in Deutschland 3 Millionen Kinder, bzw. ihre Familien, Geld vom Staat, um die Existenz zu sichern. Schätzungen zufolge liegt die Zahl der Kinder, die auf Hilfe angewiesen wären, aber deutlich höher, bei etwa 4,4 Millionen.

Die Gründe dafür liegen laut Kinderschutzbund DKSB darin, dass die Eltern die Leistungen wie Wohngeld oder Kinderzuschläge nicht in Anspruch nehmen.

Heinz Hilgers, Präsident des DKSB, erklärt dazu: „Oft liegt es daran, dass die Eltern mit den bürokratischen Abläufen überfordert sind oder sich schlichtweg dafür schämen.“ Und: „Zählen wir alles zusammen, kommen wir konservativ gerechnet auf eine Dunkelziffer von 1,4 Millionen Kindern. Alle diese Kinder sind offiziell nicht arm, doch sie fallen durch das Raster unseres Sozialstaates, weil der Dschungel der Leistungen für viele Eltern undurchdringlich ist.“

Hilfe für Kinder in Not

Um die Situation der Kinder zu verbessern, fordert der DKSB deshalb, dass die Bundesregierung es für Familien erleichtert, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wie das genau aussehen soll, könnt ihr auf der Seite kinderarmut-hat-folgen.de nachlesen.

Und um auf die Situation der Kinder aufmerksam zu machen, die Öffentlichkeit dafür zu sensibilisieren, aber auch Mitschüler und andere Kinder, organisiert der DKSB Aktionen, wie das Fähnchen-Stecken, an dem meine Tochter seit einigen Jahren mit ihrer Klasse beteiligt ist.

Für jedes Kind in unserem Kreis, das als arm gilt, stecken die Kinder ein Fähnchen in den Rasen unseres Schlossparks und sammeln die Fähnchen später wieder ein. Zudem wird darüber gesprochen, was Armut bedeutet, damit Kinder aus sozial-schwachen Familien nicht ausgegrenzt werden.

Wenn auch ihr mit euren Kindern über das Thema sprechen möchtet, bietet diese Seite des Deutschen Kinderhilfswerks eine tolle Grundlage dafür an. Hier werden die Hintergründe und Zusammenhänge leicht-verständlich auch für Kinder erklärt.

Kinderarmut, Fähnchen stecken

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Fotos: Nicole Stroschein

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