Zähneputzen ist wichtig, das weiß jedes Kind. Zumindest wäre es schön, wenn dieser Satz zuträfe. Denn Kinder finden Zähneputzen häufig vor allem nervig, doof, zeitraubend und deshalb auch tendenziell überflüssig.
Was also tun, um auch Milchzahnträger davon zu überzeugen, dass es eine Super-Sache ist, die Zähne regelmäßig zu bürsten und zu pflegen? Wir haben einfach mal ein paar Tipps zusammengetragen und vor allem auch Informationen dazu, wie die optimale Zahnpflege aussieht.
Inhalt
Zahnpflege von Anfang an
Sobald der erste Zahn durch das Zahnfleisch blitzt, gehört das Putzen zum täglichen Ritual. Die Zahnpflege ist auch bei Milchzähnen wichtig, denn diese sind Platzhalter für die bleibenden Zähne und somit die Basis für lebenslang gesunde und schöne Zähne. Im Umkehrschluss leiden Kinder oft ein Leben lang unter den Folgen von früher Karies.
Deshalb gewöhnt man schon Babys möglichst von Anfang an auf spielerische Weise an die Zahnpflege. Z. B. mit speziellen Zahnbürsten, die wie ein Beißring geformt sind. Ist der erste Zahn tatsächlich da, kommt eine richtige Zahnbürste ins Spiel. Entweder eine kleine Kinderzahnbürste oder eine sogenannte Fingerzahnbürste, die Sie sich über den Zeigefinger stülpen können.
Anfangs reicht es, die Zähne oder den Zahn einmal am Tag zu putzen. Ab etwa 2 Jahren, sollte zweimal täglich Zähneputzen zur Routine gehören.
Die richtige Zahnbürste
Kinderzahnbürsten gibt es in vielen Farben und Formen, mit den beliebtesten Zeichentrickfiguren, glitzernd oder schlicht. Und natürlich ist es eine gute Sache, wenn die Zahnbürste dem Kind gefällt, das kann die Motivation durchaus fördern.
Abgesehen davon sollte eine Kinderzahnbürste einen kurzen Kopf haben und über Kunststoffborsten verfügen, die am Ende abgerundet sind, dazu sollten die Borsten parallel zueinander und ganz ebenmäßig stehen. Wichtig ist auch, dass Kinder die Zahnbürste gut greifen und halten können.
Viele Zahnärzte empfehlen auch eine elektrische Zahnbürste, detaillierte Infos hierzu bietet z. B. diese Website.
Zahnseide, Zahncreme & Co.
Die Zahnbürste allein reicht nicht aus, um wirklich alle Bereiche gründlich zu reinigen. Vor allem die Zahnzwischenräume erreicht man besser mit Hilfsmitteln wie Zahnseide oder kleinen Bürstchen. Auch hier gibt es kindgerechte Modelle, die nicht nur das Putzen erleichtern und sondern auch den Spaß an der Sache fördern.
Auch die Wahl der richtigen Zahncreme ist ein großes Thema und wird häufig kontrovers diskutiert. Der Bundesverband der Kinderzahnärzte empfiehlt Kinderzahnpasta mit Fluorid. Dabei gilt: Für Kinder unter 6 Jahre sollte die Zahncreme 500 ppm Fluorid enthalten. Fluoridtabletten sind nicht extra nötig.
Als Faustregel gilt: Ein etwa erbsengroßer Klecks Zahnpasta reicht aus.
KAI – Die richtige Technik
Bei den Kleinsten gilt immer: selbst putzen, ja, aber ein Erwachsener muss nacharbeiten. Erst, wenn Kinder gut schreiben können, dürfen sie auch für ihre Zahnpflege selbst verantwortlich sein. Das ist meistens in der dritten Klasse der Fall.
Das Stichwort für die richtige Technik heißt KAI. KAI steht für Kauflächen, Außenflächen, Innenflächen und funktioniert folgendermaßen:
- Kauflächen: Um auch die tiefen Rillen der Backenzähne gründlich zu reinigen, ist hier Hin- und Herbürsten erlaubt.
- Außenflächen: hier beschreibt das Kind Kreise auf den Außenflächen der Zähne
- Innenflächen: hier darf die Zahnbürste wie ein Handfeger vom Zahnfleisch weg bürsten
Zähneputzen ist doof – was tun?
Soweit die Theorie, doch was tun, wenn Kinder Zähneputzen einfach doof finden? Auch hier gibt es natürlich schon eine Reihe von Tipps und Tricks, die die Sache erleichtern können.
- Gemeinsam und gegenseitig putzen – Wenn Mama oder Papa die Zähne auch putzen, macht die Sache natürlich gleich viel mehr Spaß. Ich putze deine Zähne und du meine, sorgt auch oft für Begeisterung.
- Schöne Kinderbücher* zum Thema Zähneputzen lieben viele Kinder, sie vermitteln spielerisch das Verständnis für die Wichtigkeit des Putzens.
- Viele Kinder lieben spezielle Zahnputzsongs oder freuen sich, wenn ihr Lieblingslied zum Zähneputzen läuft.
- Manchmal hilft es, jedem Zahn einen eigenen (Tier-)Namen zu geben oder kleine Wettbewerbe rund um das Zähneputzen zu veranstalten: Wer produziert am meisten Schaum? Wer summt nebenbei noch das schönste Lied?
- Zwang und Druck erzeugen meistens nur Gegendruck. Helfen kann es aber, wenn z.B. die Regel gilt, dass es Süßes nur in Kombination mit anschließendem Zähneputzen gibt.
- Das Lieblingskuscheltier oder eine Handpuppe können gute Gesprächspartner zum Thema Zähneputzen sein und viel überzeugender argumentieren als die Eltern.
- Bei größeren Kindern ist eine Sanduhr oder eine Küchenuhr hilfreich, um zu überprüfen, ob sie die Zähne auch die erforderlichen 3 Minuten putzen.
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