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Ach du, Nachtschreck – wenn Kinder nachts Panik haben

Nachtschreck

Tom sitzt mit weit aufgerissenen Augen im Bett, schreit, sein Herz rast, er ist verschwitzt und nicht ansprechbar. Seine Eltern sind ratlos: Was sollen sie tun?

So schnell, wie der Spuk begann, ist er auch wieder vorbei. Zehn Minuten später schläft der Vierjährige erneut tief und fest.

Tom erlebte eine Nachtschreck-Attacke, medizinisch als Pavor nocturnus bekannt.

Nachtschreck – was steckt dahinter?

Ungefähr 20 Prozent der Kinder erleben ähnliche Episoden wie Tom und schrecken panisch aus dem Schlaf auf. Diese Schlafstörung tritt hauptsächlich bei Kleinkindern im Alter von zwei bis sechs Jahren auf und selten auch bei Babys.

Zum Glück bleibt es bei den meisten Kindern bei einem oder ganz vereinzelten Nächten. Nur sehr wenige Kinder haben regelmäßige Nachtschreck-Erlebnisse.

Die genauen Ursachen des Nachtschrecks sind unbekannt. Experten vermuten, dass eine Störung beim Übergang vom Tief- in den Traumschlaf auftritt, möglicherweise weil das Nervensystem überlastet ist. Da das zentrale Nervensystem kleiner Kinder noch nicht vollständig entwickelt ist, kann es zu solchen nächtlichen Episoden kommen.

Wichtig: Dieses Phänomen ist harmlos und steht nicht im Zusammenhang mit falscher Erziehung. In den meisten Fällen verschwindet der Pavor nocturnus von selbst.

Welche Auslöser gibt es?

Obwohl die genauen Ursachen des Pavor nocturnus unklar sind, vermuten Experten bestimmte Auslöser für nächtliche Panikattacken, darunter:

  • Schlafmangel,
  • extreme Belastungen,
  • Fieber,
  • Schlafen in ungewohnter Umgebung,
  • besondere Ereignisse (z. B. Einschulung)
  • und die Einnahme bestimmter Medikamente.

Was kann ich tun, um meinem Kind zu helfen?

Bei einer akuten Nachtschreck-Episode ist es wichtig, Ruhe zu bewahren. Versuche nicht, dein Kind mit aller Macht zu wecken, es sei denn, es gefährdet sich selbst. Ein Wecken kann dein Kind zusätzlich verwirren.

Achte darauf, dass sich dein Kind nicht verletzt, und warte, bis es von selbst weiterschläft. Sprich leise und beruhigend mit ihm und führe es zurück ins Bett, falls es aufgestanden ist.

Ist schon öfter ein Pavor nocturnus aufgetreten, könnt ihr auch die folgenden Maßnahmen und Routinen einführen:

  • Sorgt für viel Bewegung an der frischen Luft und regelmäßige Schlafzeiten/-Rituale.
  • Das Kinderzimmer sollte in jedem Fall verletzungssicher sein. Wenn euer Kind außer Haus schläft, informiert auch Großeltern, Erzieher oder andere betroffene Personen.
  • Hat sich das Kind wieder beruhigt, ist es nicht nötig, ihm am nächsten Tag von dem Vorfall zu erzählen. Oft bekommen Kinder dadurch unnötig Angst.
  • Entspannung und evtl. autogenes Training, kann Kindern helfen, besser zur Ruhe zu kommen und so den Nachtschreck zu vermeiden.

Wann ist ein Arztbesuch sinnvoll?

Erst, wenn es regelmäßig, also häufiger als einmal pro Woche, zu Nachtschreck-Attacken kommt oder aber die Anfälle über das sechste Lebensjahr hinaus andauern, ist es empfehlenswert, mit dem Kinderarzt über das Phänomen zu sprechen. In den meisten Fällen verschwinden die Panik-Anfälle aber von allein wieder.

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