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Mia (13): „Ich habe eine Klasse übersprungen!“

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Die meisten von uns sind wohl als durchschnittliche Schüler durch ihre Schulzeit gekommen. Mit Stärken und Schwächen, der eine oder andere hat vielleicht eine Ehrenrunde gedreht.

Manchmal allerdings gab und gibt es Schüler, denen das Lernen leichter fällt, die sich langweilen, wenn sie nicht genug gefordert werden. Für diese Schüler kann es sinnvoll sein, in die nächsthöhere Klassenstufe zu wechseln. Also eine Klasse zu überspringen.

Eine, die genau das getan hat, ist Mia (13). Mia besucht heute die 9. Klasse eines Gymnasiums in der Nähe von Hamburg. Doch lassen wir sie einfach mal selbst erzählen.

Hier kommt Mias Geschichte:

„Ich habe eine Klasse übersprungen …“

… wenn ich diesen Satz sage, lautet die Reaktion meistens: „Was, echt? Hätte ich gar nicht gedacht!“ oder „Du siehst gar nicht so viel jünger aus.” Ich bin 13 und besuche die 9. Klasse eines Gymnasiums. Einige meiner Klassenkameraden sind drei Jahre älter als ich.

Aber ich erzähle mal von vorn, alles begann in der Grundschule.

Langeweile im Deutschunterricht

Ich konnte schon im Kindergarten lesen und schreiben, weil ich es mir anhand von Vorlese-Büchern im Kindergarten und zuhause beigebracht hatte, und bekam zur Einschulung drei Bücher à 400 Seiten geschenkt. In der ersten Klasse im Deutschunterricht war mir deshalb oft sterbenslangweilig, da ich das allgemeine Kringel- und Schlangenlinien-Zeug total sinnlos fand.

Zuhause erzählte ich oft, wie schlimm die anderen Kinder vorlesen würden: „Iich baackee Kuucheeen.“ Laut meiner Mutter durfte ich damals, wenn ich mit dem Gekritzel fertig war, immer im Nebenraum lesen.

In der zweiten Klasse sollten wir dann die Schreibschrift lernen und ich habe sie nicht gemocht. Warum nicht ein Mal schreiben lernen und es dabei belassen? Im Prinzip war es ja nochmal die erste Klasse, nur mit schnörkeligen Buchstaben.

Der Wechsel

Am Anfang meines dritten Schuljahres kam dann in der Pause meine Klassenlehrerin auf mich zu und erzählte mir, dass sie mich gern probehalber für die Deutschstunden in die vierte Klasse stecken würde. Und so geschah es dann auch.

Der Unterricht war interessanter und ich hatte Spaß an den Themen. Nach ein paar Monaten, in denen ich zwischen zwei Klassen pendelte, beschlossen die Lehrer, dass meine Kenntnisse in den anderen Fächern den Schülern der vierten Klasse auch nicht zu sehr nachstehen würden und deshalb sollte ich ganz wechseln.

Meine alte Klasse gab mir ein wirklich niedliches Abschieds-Heft mit Fotos und eigenen Texten und ich brachte Muffins für eine kleine Abschiedsparty mit.

Die neue Klasse

In der neuen Klasse war es okay. Ich habe mich damals schnell mit einem Mädchen angefreundet, und da ich die ganze Klasse ja schon aus den Deutschstunden kannte, waren nur die Lehrer neu. Die Themen machten mir mehr Spaß und ich hatte viel mehr Motivation, in die Schule zu gehen.

Damals schrieb ich meine erste Eins, das war in einem Religions-Test über Martin Luther. Leider verlor ich mit der Zeit meine alten Freunde aus den Augen, wir hatten zwar noch ab und zu Kontakt, aber viel mehr war da nicht.

Das Gymnasium

Die Tochter einer Freundin meiner Mutter hatte ebenfalls eine Klasse übersprungen, sie wurde auf dem Gymnasium eine meiner besten Freundinnen und ist es bis heute. Sie wurde anfangs von ein paar Jungs gemobbt, bis sie dann einen Selbstverteidigungskurs besuchte und sich besser wehren konnte. Ich habe das gar nicht wirklich mitbekommen. Mir selbst ist so etwas zum Glück nie passiert. Wir waren zwei Jahre in einer Klasse, dann wurde der Jahrgang neu durchgemischt.

Heute bemerke ich den Altersunterschied fast nicht mehr, nur wenn Lehrer oder Mitschüler nachfragen, fällt es auf. Ich fühle mich wohl in meiner Klasse, meine Noten sind zufriedenstellend, und manchmal kann ich auch anderen bei ihren Problemen helfen.

Abitur mit 16 und dann?

Ich werde mit sechzehn mein Abitur ablegen, was ich danach mache, weiß ich noch nicht. Ich könnte anfangen zu studieren, aber in einer anderen Stadt als Hamburg wäre das schwierig. Ich könnte ein Auslandsjahr oder eine Berufsausbildung machen. Aber ohne Führerschein? Alternativ könnte ich auch zwei Jahre nichts tun.

Aber am besten entscheide ich es, wenn es soweit ist :-)

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