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Trendhobby Nähen: auch Kinder setzen sich gern an die Nähmaschine

Nähen

Der Trend hält seit Jahren an, bundesweit sind Nähkurse auf Monate hinaus ausgebucht. Was lange als bieder galt, ist plötzlich hip: Für sich selbst sowie für und mit den Kindern nähen.

Die Belohnung sind mit oft einfachen Mitteln und zu überschaubaren Kosten designte Einzelstücke. Nichts, was bei H&M an der Stange hängt. Inzwischen gibt es sogar Nähmaschinen speziell für Kinderhände.

Mit einfachen Nähübungen zu tollen Ergebnissen

„Die Mischung aus Erfolgserlebnis und Freude darüber, dass die eigenen Kinder auch mal etwas ganz Besonderes in Schule oder Kindergarten tragen, ist es, die mich beim Nähen begeistert“, sagt die Teilnehmerin eines Nähkurses in Bremen.

Wer noch nie selbst genäht hat, muss keine Angst vor unlösbaren Herausforderungen haben. In den Kursen wird den Teilnehmern der Umgang mit der Nähmaschine anhand einfacher Übungen schnell vertraut gemacht.

Erste Schritte mit einem Blatt Papier

Das funktioniert übrigens auch zu Hause mit den Kindern. Ganz einfache erste Übung: Gerade Linien, Zacken und Wellen auf ein Blatt Papier zeichnen, die der Nachwuchs dann im zweiten Schritt entlang nähen muss.

Ist diese erste Hürde gemeistert, geht es weiter mit echtem Stoff. Baumwolle eignet sich für erste Versuche übrigens besser als Polyester, das leichter verrutscht.

Einfache Projekte für Näh-Einsteiger: Kissen, Taschen, Deko

Egal, ob für oder mit den Kindern nähen: Sich mit einfachen „Projekten“ in schwierigere Aufgaben hineinarbeiten, denn ohne Erfolgserlebnis leidet auch der Spaßfaktor.

Ein besonderes Aha-Erlebnis haben Kinder, wenn sie die eigenen Werke auch gleich benutzen können. Das können eine einfache Tragetasche, ein Geldbeutel oder ein neues Kuschelkissen sein.

In Zusammenarbeit mit den Kindern können auch originelle Jahreszeiten-Dekos, sowie Weihnachts- und Osterschmuck entstehen. Anleitungen dafür gibt’s überall im Internet oder im kinderfreundlich ausgestatteten Stoffhaus.

DaIsY´s DIY - Weihnachtsbaumschmuck in 10 Minuten nähen
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Stoffklammern statt Stecknadeln

Damit die kleinen Finger sich nicht pieksen, sind Stoffklammern eine gute Alternative zu Stecknadeln, für die die Feinmotorik gerade jüngerer Kinder oft noch nicht ausreicht. Und Kinder beschäftigen sich erfahrungsgemäß nicht gerne mit Dingen, die mit Schmerzen verbunden sind.

Für große und kleine Einsteiger besonders geeignet sind Kopien vorhandener Kleidungsstücke. So hat man nicht nur ein funktionierendes Schnittmuster, sondern liegt auch mit der Größe garantiert nicht daneben. Damit es nicht nur einfach eine Kopie bestehender Garderobe wird, kann man mit einem ausgefallenen Stoff einen ganz neuen Look kreieren.

Mit ausgefallenen Stoffen Lieblings-Kleidungsstücke kreieren

Stoffe machen beim Selbstnähen den Unterschied. Die Auswahl an verschiedenen Mustern und Farben ist riesig, ebenso die Materialien. Gerade Kinder freuen sich über Farbenfrohes und Kuscheliges.

Brauchen wir eine spezielle Nähmaschine?

Wer erst einmal schauen will, ob’s Nähen dem Nachwuchs Spaß bereitet, muss nicht gleich zu Beginn eine spezielle Kindernähmaschine kaufen. Für den Anfang tut es meist auch das Erwachsenen-Modell. Das Pedal kann auf einen Hocker gestellt werden, so dass es auch von kurzen Kinderbeinen bedient werden kann.

Tobi

Foto: Heike Lorenz

Entwickelt sich daraus wirklich ein Hobby, ergibt die Anschaffung einer Kindermaschine Sinn – zumal dann gleich an zwei „Arbeitsplätzen“ gleichzeitig geschneidert werden kann.

Welche Kindernähmaschine ist die richtige? Kindernähmaschinen sind normalerweise ein bisschen kleiner und haben meistens zusätzliche Sicherheitsfunktionen wie einen Fingerschutz. Außerdem sind sehr langsame Nähvorgänge möglich, damit das Kind nicht überfordert wird. Denn am Anfang ist es gar nicht so einfach, das richtige Gefühl für das Fußpedal zu bekommen.

Nachhaltige Stoffe und Upcycling-Ideen

Beim Nähen mit Kindern ist es besonders sinnvoll, auf nachhaltige Stoffe zu setzen. Bio-Baumwolle, Leinen oder recycelte Materialien bieten sich an. Außerdem kann man alte Kleidung oder Stoffreste upcyceln, um neue Projekte zu gestalten – etwa aus einer alten Jeans eine coole Tasche nähen.

Neben Bio-Baumwolle und recycelten Stoffen lohnt es sich, auf Stoffe mit GOTS- oder OEKO-TEX-Zertifizierung zu achten, die faire Produktionsbedingungen garantieren. Alte Bettwäsche, Hemden oder Vorhänge eignen sich perfekt für einfache Projekte wie Kissen oder Taschen.

Durch Upcycling lernen Kinder zudem, dass Mode und Textilien einen zweiten Lebenszyklus haben können, was die Kreativität und das Umweltbewusstsein gleichermaßen fördert. Auch Stoffreste können für Patchwork-Projekte genutzt werden.

Praktische Tipps zur Wartung der Nähmaschine

Damit die Nähmaschine lange hält, ist regelmäßige Pflege entscheidend. Nach jedem Projekt sollte sie von Staub und Fadenresten befreit werden. Wichtig ist auch, die Maschine regelmäßig zu ölen, sofern die Anleitung dies empfiehlt, und die Nadeln regelmäßig auszutauschen, um saubere Nähte zu gewährleisten.

Zusätzlich zur regelmäßigen Reinigung und Ölung sollten auch Fadenspannung und Stichlänge gelegentlich überprüft werden, um eine gleichmäßige Nahtqualität zu gewährleisten. Bei häufigem Gebrauch empfiehlt es sich, die Spulenkapsel und die Unterfadenspule gründlich zu reinigen, da sich hier oft Fusseln und Staub ansammeln.

Ein staubfreier Aufbewahrungsort schützt die Maschine vor äußeren Einflüssen. Bei Problemen oder ungewohnten Geräuschen ist es ratsam, frühzeitig eine Fachkraft aufzusuchen, um größere Reparaturen zu vermeiden.

Zudem lohnt es sich, die Maschine einmal im Jahr professionell warten zu lassen, um die Lebensdauer zu erhöhen.

Nähspaß für die ganze Familie

Egal, ob Kindernähmaschine oder große Maschine: Bei den ersten Versuchen sollten die Kleinen natürlich auf gar keinen Fall allein gelassen werden. Erst wenn abzusehen ist dass der Umgang den Kindern leicht von der Hand geht, sollten sie auch alleine nähen.

Und dann können sich die Eltern beim nächsten Anlass vielleicht über etwas Selbstgenähtes als Geschenk freuen.

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