Freizeit & Familienleben
Kommentare 2

Der richtige Sport für mein Kind

Sport

Laufen, springen, hüpfen, tanzen – Bewegung macht glücklich, wir brauchen sie für unser Wohlbefinden. Daran bestehen keine Zweifel, auch wenn viele Erwachsene nicht unbedingt danach leben ;-)

Eine großartige Möglichkeit, Bewegung mit Spaß und Spiel zu verbinden, ist Sport, allein oder im Verein, in der Halle oder an der frischen Luft, an Land oder im Wasser.

Doch welcher Sport ist der richtige für mein Kind? Wie finde ich das heraus? Wir haben ein paar Ideen und Tipps dazu.

Kinderturnen und was dann?

Für die ganz Kleinen, bieten viele Sportvereine Kinderturnen an. Hier geht es oft darum, zu laufen, die Balance zu halten, zu klettern und einfach Spaß an der Bewegung zu haben, bzw. die motorischen Fähigkeiten zu festigen und auszubauen.

Babyschwimmen ist eine wunderbare Möglichkeit, das Element Wasser kennen und lieben zu lernen.

Etwa im Alter von fünf Jahren können Kinder dann viele andere Sportarten ausprobieren und die richtige für sich entdecken.

Doch welche Sportart ist das im Einzelfall? Fußball, Judo, Turnen, Schwimmen, Tanzen, Ballett, Leichtathletik oder vielleicht etwas ganz anderes?

Was für ein Typ ist mein Kind?

Bei einigen Kindern zeigen sich schon sehr früh Vorlieben, die vielleicht die Richtung vorgeben können. Manch Zwerg kann kaum laufen und ist trotzdem nicht von Bällen aller Art zu trennen. Andere fangen sofort an zu tanzen, sobald sie Musik hören. Es bietet sich natürlich an, solche Vorlieben zu überprüfen und dementsprechende Sportarten auszuprobieren.

Auch die Persönlichkeit eines Kindes solltet ihr bei den Überlegungen mit einbeziehen. Vielleicht kann es schüchternen Kindern gut tun, eine Mannschaftssportart zu erlernen, bei der sie im Team ihr Selbstbewusstsein erweitern können. Sensible Typen sind vielleicht bei körperbetonten Sportarten weniger gut aufgehoben. Kinder mit besonders hoher Energie sollten sich richtig austoben können.

Sport und die Randerscheinungen

Wenn ich gefragt werde, welchen Sport ich mir für meine Kinder wünschen würde, ist natürlich klar, dass es etwas sein sollte, das dem jeweiligen Kind wirklich Spaß bereitet. Ohne das nützt ja der schönste Ansatz nicht.

Dann aber gibt es – über die Bewegung hinaus – noch ein paar Faktoren, die mir besonders gefallen:

Der Teamgedanke

Mannschaftssportarten sind mehr als nur Bewegung. Hier geht es vor allem auch darum, gemeinsam zu agieren und das gewünschte Ziel zu erreichen. Jeder Spieler eines Teams ist wichtig, nur wenn alle zusammenhalten, funktioniert es. Und jeder kann seine Stärken einsetzen.

Deshalb sind Mannschaftssportarten für mich unglaublich wichtig. Hier lernen Kinder etwas, das sie auch später im Beruf immer wieder einsetzen können: Teamfähigkeit.

Trotzdem gibt es auch Kinder, für die ein Einzelsport besser ist, das solltest du immer bedenken und dein Kind genau beobachten.

Frische Luft

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Sport an der frischen Luft noch viel mehr Spaß bringt als in der Halle. Wenn ich im Sommer zwei Stunden Tennis gespielt habe, fühle ich mich oft regelrecht euphorisch.

Natürlich ist es nicht immer ein Spaß, im Schneeregen am Rande eines Fußballplatzes zu stehen. Aber auch das ist im Nachhinein oft erstaunlich belebend, wie ich von vielen Fußballspielen meines Sohnes weiß, denen ich zugeschaut habe.

Frische Luft ist also etwas, das ich mir für meine Kinder beim Sport wünschen würde, allerdings geht es auch ohne :-)

Praktische Gesichtspunkte

Dein Kind möchte Baseball spielen, der nächste Verein ist aber 45 Min. Fahrtzeit entfernt? Dein Kind liebt Pferde, ihr müsst aber knapp kalkulieren, um jeden Monat über die Runden zu kommen? Dein Kind ist verletzungsanfällig, möchte aber unbedingt Handball spielen?

Das alles muss kein Hinderungsgrund sein, eine Sportart auszuprobieren, sollte aber in die Überlegungen einfließen.

Praktisch ist natürlich oft ein Sportverein in der Nähe, sodass du irgendwann nicht mehr zu jedem Training mitfahren musst, auch Freundschaften mit Mannschaftskameraden lassen sich so oft besser pflegen.

Einfach mal ausprobieren!

Wichtig ist natürlich vor allem auch, was dein Kind gern möchte. Du selbst spielst Tennis, es hat aber überhaupt kein Interesse daran – dann ist es wenig sinnvoll, es dazu zu zwingen.

Abgesehen davon gibt es bei jedem Sport die Möglichkeit, ihn unverbindlich auszuprobieren, um einen ersten Eindruck zu gewinnen. Toll sind auch Schnupperkurse, die oft gemeinsam von Schulen und Vereinen angeboten werden.

Ich selbst habe während meiner Grundschulzeit teilweise drei bis vier Sportarten parallel betrieben, bis ich meinen Sport gefunden hatte: Volleyball, Basketball, Turnen, Reiten, schließlich Schwimmen, um dann später viele Jahre Wasserball zu spielen.

So ist es bei uns

So sehr ich meinen Sport damals geliebt habe, keines meiner Kinder spielt heute Wasserball oder ist im Schwimmverein. Es hat sich einfach nicht ergeben. Es war mir wichtig, dass beide schwimmen können und ihr Schwimmabzeichen in Bronze ablegen, darüber hinaus zeigten sie aber kein größeres Interesse an diesem Sport. Zudem hatte meine Tochter von Anfang an trockene und empfindliche Haut, sodass Chlorwasser nicht optimal für sie war.

Les Miserables

Foto: Szene aus Les Misérables mit Luzie Stroschein – © Nicole Theinert

Stattdessen begeisterte sie sich schon früh für Musik und Tanz und so entwickelte sich ihr sportliches Interesse ebenfalls in diese Richtung. Anfangs ging sie zum Kindertanzen, später Jazzdance in einer Ballettschule, seit vielen Jahren besucht sie zudem eine Musical-Schule und ist damit absolut glücklich.

Training für Kinder

Foto: Nicole Theinert

Mein Sohn spielt seit vielen Jahren Fußball. Die Anfänge waren hier allerdings ein bisschen holprig. Er liebte es schon als Kleinkind, im Garten zu kicken, erste Besuche beim Training des sogenannten Fußball-Kindergartens endeten allerdings damit, dass er Löcher in den Sand der Weitsprunggrube buddelte, statt Fußball zu spielen. Wir warteten also noch ein Jahr und schließlich machte es klick. Er spielt inzwischen in der D-Jugend und liebt seinen Sport sehr.

Spaß ist alles!

Nun gab es auch bei meinem Sohn schon Phasen, in denen er keine Lust hatte, zum Training zu gehen. Meistens passte dann irgendetwas im Team nicht. Die Trainer wechselten zu häufig, waren nur mittelmäßig motiviert.

Es kann aber auch mal sein, dass Kinder zu faul sind oder etwas anderes attraktiver erscheint. Bei uns gilt und galt dann immer der Grundsatz: Es ist dein Sport und ich als Mutter bin nicht dafür verantwortlich, dich zu motivieren. Zumindest nicht dauerhaft.

Wenn ein Kind über Wochen keine Lust hat, seinen Sport auszuüben, ist es vielleicht einfach nicht der richtige Sport. Dann kann es helfen, gemeinsam Lösungen oder ein anderes Hobby zu finden.

Für uns war kein Sport keine Lösung. Aber es kann natürlich auch sein, dass es Kinder gibt, die viel lieber ein Instrument spielen möchten, als Sport zu treiben.

Wichtig ist letztlich immer der Spaß an der Sache!

Sport Kind

Pin it!

Kategorie: Freizeit & Familienleben

von

Die Stroscheins

Ist freie Journalistin in Hamburg und arbeitet für verschiedene Zeitschriften großer Verlagshäuser wie z.B. HÖRZU. Nic mag ihren Job und liebt Geschichten über Menschen aller Art. Auf ihrem Blog NicMag.de gibt sie diesen Geschichten virtuell Raum.

2 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wenn Du wissen möchtest, welche Daten wir beim Hinterlassen eines Kommentars speichern, schau bitte in unsere Datenschutzerklärung.