Baby & Kleinkind
Kommentare 2

Tragetücher oder feste Babytrage – worauf Mütter und Väter achten sollten

Tragehilfe

Babys brauchen viel körperliche Nähe. Das stärkt nicht nur die Mutter- oder Vater-Kind-Bindung, sondern garantiert auch, dass Ihr Kind sich sicher und geborgen fühlt.

Menschenbabys haben sich über Millionen von Jahren – wie Forscher herausgefunden haben – sogar körperlich darauf eingestellt, dass ihre Eltern sie tragen. Das erkennen Sie beispielsweise daran, dass kleine Kinder instinktiv ihre Beine anziehen und so Körperspannung aufbauen, wenn Sie sie hochheben. Die Verhaltensforschung bezeichnet Menschenkinder daher als „Traglinge“.

Das Baby am Körper zu tragen, ist also schon mit Blick auf evolutionäre Schutzmechanismen zu empfehlen, die Menschen im Laufe der Zeit entwickelt haben, um körperlichen Schäden vorzubeugen. Beispielsweise weisen mittlerweile 22 Prozent der Säuglinge eine Schädeldeformation auf, weil sie zu oft und lange liegen. Der Säuglingsschädel wird durch die Schwerkraft, die beim Liegen auf ihn wirkt, hinten eingedrückt. Daher ist es auch mit Blick darauf zu empfehlen, das Baby so oft und so lange wie es geht, in einer Tragevorrichtung zu belassen.

Falls Sie schon lange geahnt haben, dass Sie mit einem Tragetuch oder einer Babytrage besser bedient sind als mit einem Kinderwagen, so geben wir Ihnen also in diesem Artikel Recht!

Aber welche dieser Tragevarianten eignet sich besser für Ihr Kind? Und wo liegen die Vor- sowie Nachteile bei der jeweiligen Tragehilfe? Falls Sie Antworten auf diese Fragen suchen, sind Sie hier richtig.

Was gilt es beim Verwenden von Tragehilfen zu beachten?

Wo liegen die Unterschiede zwischen Tragetüchern und Babytragen?

Allgemein lassen sich Babys schneller in eine Trage setzen als in ein Tuch wickeln, da die Trage bereits „fertig“ ist. Das Tuch müssen Sie dagegen erst binden und in Form bringen. Grundsätzlich bevorzugen Männer meist die pragmatischere Babytrage, während Frauen häufig Tragetücher verwenden.

Beide Tragesysteme eignen sich aber gut, um Ihr Baby zu transportieren, wenn Sie die wichtigsten Punkte beachten:

  • Das Kind beim Tragen in Richtung der Eltern schauen lassen:
    Ob Sie das Kind auf dem Rücken oder auf dem Bauch tragen, es sollte mit dem Gesicht immer Ihnen zugewandt sein. Der ein oder andere denkt möglicherweise, dass das Baby seine Umwelt besser wahrnehmen kann, wenn das Köpfchen nach vorn gerichtet ist – davon ist allerdings abzuraten. Diese Trageposition ist für Babys nämlich weder gesund noch bequem und überfordert sie außerdem möglicherweise, weil die vielen optischen sowie akustischen Eindrücke zur Reizüberflutung führen können.
  • Korrekte Anhock-Spreiz-Haltung:
    Sie sollten unbedingt darauf achten, dass Sie das Kind in korrekter Haltung tragen. Die Beine des Kindes sind bei dieser angewinkelt, etwa bis auf Nabelhöhe angehockt und leicht gespreizt. Die Hüfte des Kindes rutscht auf diese Weise nach vorn, wodurch sich der Rücken abrundet – somit vermeiden Sie unnötige Belastungen für die Hüftknochen und Wirbelsäule Ihres Kindes.

Vorteile von Tragetüchern

Tragetücher sind extrem vielseitig, da sie eben im Gegensatz zur Babytrage keine feste Form haben und man sie daher beliebig anpassen kann. Außerdem sind sie sehr weich und anschmiegsam.

Tragetücher passen sich allgemein – sobald Sie die Wickeltechniken gemeistert haben – besser an die Körperform Ihres Babys an als Tragen. Zusätzlich sind sie dünn und leicht transportierbar – Sie können Tücher beispielsweise auch im Winter gut unter einer Jacke oder einem Mantel tragen.

Nützlicher Nebeneffekt: Zum Stillen haben Sie immer ein „Verstecktuch“ dabei, falls Sie dies ungern in der Öffentlichkeit tun.

Speziell für Frühchen eignen sich Tragetücher gut, da diese sich – wie schon erwähnt – den Kopf-Körper-Konturen optimal anpassen.

Vorteile von Babytragen

Die Vorteile von Tragen liegen in erster Linie darin, dass Sie im Vergleich zum Tragetuch Zeit sparen. Um Tragetücher korrekt zu wickeln, benötigen Sie sowohl Zeit als auch Übung, während Sie das Kind einfach in die Trage setzen und gegebenenfalls noch Gurte sowie Schnallen einstellen.

Babytragen gibt es außerdem in vielen verschiedenen Varianten und Größen, sodass Sie für Ihr Baby eine optimale Form heraussuchen können. Viele Tragen „wachsen“ mit dem Baby und sind bis ca. 20 Kilogramm belastbar. Sie sollten allerdings unbedingt darauf achten, dass die Trage rückenschonend konstruiert wurde und über eine Kopfstütze verfügt. Ist sie nicht ergonomisch angepasst, kann das auf Dauer zu Haltungsschwierigkeiten bei Ihrem Kind führen.

Letztendlich liegt die Entscheidung, welche Variante sich besser für Ihr Kind eignet, bei Ihnen. Beide bieten Vor- sowie Nachteile und eignen sich gleichermaßen gut, um Ihr Kind zu transportieren. Wie in vielem sollten Sie sich auch hier ganz auf Ihren Instinkt verlassen und außerdem darauf achten, welches Tragesystem Ihrem Kind offensichtlich mehr zusagt.

Wenn Sie die genannten Punkte beachten, kann jedenfalls nichts schiefgehen!

Tragehilfe

Pin it!

2 Kommentare

  1. Avatar-Foto
    Madeleine sagt

    Gerade in den ersten Monaten ist die Babytrage ein unverzichtbarer Begleiter. So haben wir es bei unserem ersten Kind auch erlebt. Die Kleinsten genießen die körperliche Nähe zu Mama oder Papa und fühlen sich durch den begrenzten Platz geborgen (fast ein bisschen wie im Mutterleib). Außerdem ist die Babytrage gerade bei Spaziergängen im Wald oder überall dort, wo Treppen sind, wesentlich praktischer als der Kinderwagen.

    Wir persönlich haben übrigens auch die Babytrage statt dem Tragetuch bevorzugt, einfach weil wir es praktischer und unkomplizierter fanden. Unsere Tochter hatte die Babytrage auch von Anfang an sehr gut akzeptiert. Von daher ist es wahrscheinlich auch ein bisschen Geschmackssache, was man lieber mag.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wenn Du wissen möchtest, welche Daten wir beim Hinterlassen eines Kommentars speichern, schau bitte in unsere Datenschutzerklärung.