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Verstopfung bei Kindern

Verstopfung, leere Toilettenpapier-Rolle mit Don't Panic Schriftzug

Verstopfung, auch Obstipation, ist eine unangenehme Sache, trifft jedoch fast jeden Menschen einmal im Leben. Sie kann aufgrund von Erkrankungen auftreten oder durch eine falsche Ernährungsweise. Wer zum Beispiel zu wenig trinkt kann Gefahr laufen, eine Verstopfung zu bekommen.

Leider macht sie keinen Halt vor Kindern. Sie trifft es sogar besonders häufig, weil ihr Darm noch nicht richtig ausgebildet ist. Für Kinder ist es doppelt belastend und schmerzhaft und Eltern wissen oft nicht, wie sie ihrem Kind helfen können.

Der Gang zum Kinderarzt ist Nummer eins. Eltern können aber mit der richtigen Ernährung und einfachen Hausmitteln vorbeugen beziehungsweise ihrem Kind zusätzlich helfen.

Definition Verstopfung

Was spricht man eigentlich von Verstopfung und was genau ist es?

Verstopfung heißt im Grunde nichts anderes als eine sehr seltene Stuhlentleerung. Selten bezieht sich auf das jeweilige Alter und den individuellen Ernährungsgewohnheiten.

Normalerweise entleert sich der Darm bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen ein bis dreimal täglich. Wer nur einmal am Tag oder alle zwei bis drei Tage Stuhlgang hat, liegt ebenfalls noch im Normalbereich.

Selbst bei Neugeborenen ist die Darmentleerung unterschiedlich. Die meisten Säuglinge haben zwar tatsächlich mehrmals täglich Stuhlgang, andere wiederum nur einmal die Woche. Beides ist normal und nicht krankhaft. Solange es dem Kind dabei gut geht, ist alles gut.

Wenn jedoch die Stuhlentleerung regelmäßig nur einmal die Woche ist und dabei noch folgende Symptome auftreten, spricht man von Verstopfung:

  • Schmerzen beim Stuhlgang
  • sehr harter Stuhlgang
  • mit großer Anstrengung absetzen
  • der Darm wird unvollständig entleert
  • größere Massen sammeln sich an
  • über mehrere Wochen Probleme beim Stuhlgang.

Chronisch wird sie, wenn die Verstopfung länger als zwei Monate anhält und regelmäßig wiederkehrt.

Was ist normaler Stuhlgang?

Beim normalen Stuhlgang schiebt der Darm öfters am Tag den Stuhl in den Enddarm. In der Regel passiert das nach den Mahlzeiten.

Dadurch bekommen wir ein Druckgefühl, das uns dazu veranlasst, auf Toilette zu gehen. Nach der Entleerung des Darms hört dieses Gefühl auf.

Auslöser einer Verstopfung

Grundsätzlich handelt es sich immer um Abnormitäten, die Verstopfungen auslösen. Veränderungen im Alltag, ob kurz- oder langfristig, sie verändern unseren Alltag und damit die Arbeit des Darms. Dazu zählen

  • ungewohntes Essen (anderes Land, zu scharf, zu viel)
  • eine Erkrankung
  • lange Reisen
  • Krankheiten, die Bettlägerigkeit nach sich ziehen
  • ein Umzug
  • Stress im Allgemeinen
  • Konflikte im privaten oder beruflichen Bereich
  • Trennung
  • Geburt eines Geschwisterkindes (psychischer Stress)
  • Umstellung von Brust auf Flaschenmilch
  • Beginn der Beifütterung
  • nach einer Durchfallerkrankung
  • wenn das Kind sauber wird

Bei Kindern, besonders den Kleinen, gesellen sich zu der Verstopfung kleine Risse am After und ein wunder Po. Das bereitet ihnen zusätzlich Schmerzen und Kinder unterdrücken deswegen oft den Drang, Stuhl zu entleeren.

Was für sie in erster Linie von ihren Schmerzen befreit, ist tatsächlich schlecht für den weiteren Verlauf der Verstopfung. Durch das Verkneifen bleibt der Stuhl noch länger im Darm und wird noch härter. Es entstehen noch größere Stuhlballen, die beim erneuten Toilettengang größere Risse verursachen, manchmal sogar aufgrund der Risse mit Blutbeimischungen. Ein Teufelskreis entsteht.

Kinder bekommen bei der Vorstellung, auf Toilette zu müssen in diesem Zustand, Angst und verkneifen den Stuhlgang auf Biegen und Brechen. So kommt es vor, dass sie etwa auf der Stuhllehne rutschen, sich unter dem Tisch verkriechen oder auf der eigenen Faust sitzen. Dabei bekommen sie durch die große Anstrengung einen roten Kopf.

Geht von einer Verstopfung Gefahr aus?

Um eventuellen Ängsten vorzubeugen: Durch eine Verstopfung geht keine Gefahr aus, man kann nicht von innen vergiften. Die eventuellen Blutauflagerungen entstehen nur durch die Risse am After.

Aber natürlich sollte eine Verstopfung schnell vom Arzt behandelt werden, da Folgeerkrankungen entstehen können. Außerdem ist dieser Zustand für Kinder sehr schmerzhaft. Zudem ist für Eltern sehr stressig, ihr Kind einfühlsam und gleichzeitig bestimmt zum Toilettengang zu bewegen.

Wenn Kinder auf Dauer den Stuhlgang unterdrücken, kann der Darm sich erweitern. Das hat zur Folge, dass Kinder (aber auch Erwachsene) das Gefühl „groß“ zu müssen, verlieren können.

Kinder werden „unsauber“ dadurch und unsicher und die Psyche ist angeschlagen. In solchen Situationen darf nicht geschimpft und gestraft werden, das macht alles nur noch schlimmer. Verständnis ist wichtig sowie die Hilfe, die Kontrolle über den Stuhl wiederzugewinnen.

Wie sollten Eltern handeln, wenn Kinder unter Verstopfung leiden?

Zuerst sollten Eltern zum Kinderarzt fahren. Dieser stellt das Ausmaß der Verstopfung fest und muss als erstes Organerkrankungen ausschließen, die eventuell die Verstopfung auslösen könnten.

Dafür macht der Arzt eine normale körperliche Untersuchung, zu der das Abtasten von Bauch und After gehört. Wenn das Kind schon in der Schule ist, wird ihm zudem die Tätigkeit des Darms erklärt.

Erstes Ziel der Behandlung der Verstopfung ist das Verlieren der Angst vor der Stuhlentleerung. Je nachdem, wie alt das Kind und wie weit die Verstopfung vorangeschritten ist, gibt es verschiedene Wege, eine Verstopfung zu lösen.

Bei kleinen Kindern und Säuglingen:

  • die richtige Pflege des Afters
  • Umstellung der Ernährung, um den Stuhl weich zu bekommen
  • Mini-Klistiers zum Auslösen des Stuhlgangs, die diesen sehr weich machen
  • andere Medikamente, um den Stuhl weich zu bekommen
  • nach der Heilung Training zur Sauberkeit
  • wer unter Milcheiweißunverträglichkeit leidet, muss entsprechend behandelt werden

Für Kindergarten- und Schulkinder gilt:

  • das Erklären der Darmtätigkeit auf kindgerechte Weise
  • Weichbekommen und Weichhalten des Stuhls durch entsprechende Medikamente. Meist kann der Kinderarzt auf Klistier und Einläufe verzichten
  • Beibringen des Toilettentrainings. Nach dem Essen sollen die Kinder versuchen, auf Toilette zu gehen und zu „drücken“. Das soll den Stuhlgang anregen. Nicht länger als 10 Minuten
  • generell gilt für kleine und große Patienten bei Verstopfung: die doppelte Menge trinken und viel Bewegung. Das alles regt die Darmtätigkeit an

Vorbeugen

Damit so schnell keine Verstopfung mehr entsteht, kann vorgebeugt werden.

  • viel Bewegung in den Alltag einbauen
  • viel trinken
  • auf Vollkornprodukte umsteigen, diese haben viele Ballaststoffe
  • ausgewogen essen, Mischkost auf den Speiseplan packen
  • nur einmal die Woche etwas naschen wie Schokolade
  • vor dem Frühstück ein Glas Wasser trinken
  • statt mit Butter oder Sonnenblumenöl mit Olivenöl kochen

Egal, wie lange die Verstopfung anhält oder wie oft sie wiederkehrt: Geduld ist das Zauberwort!

Verstopfung

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