Im Kinderzimmer herrscht ständig das Chaos, weil sich in allen Ecken Spielzeug stapelt. Dennoch behauptet das Kind, ihm wäre langweilig und es hätte nichts, womit es sich beschäftigen kann.
Eltern sind in solchen Situationen häufig ratlos und überlegen, was sie vom nächsten Besuch des Spielzeugladens mit nach Hause bringen.
Dabei ist die Wahl von passendem Spielzeug für das Kind gar nicht so schwer. Was nicht mehr benutzt wird, muss man auch nicht unbedingt wegwerfen. Vieles lässt sich umfunktionieren.
Inhalt
Überblick verschaffen
Bevor es an den Neukauf von Spielzeugen geht, solltet ihr das vorhandene Spielzeug im Kinderzimmer gründlich durchsortieren.
- Was nicht mehr altersgerecht ist, wie Pappbücher für die ganz Kleinen oder Duplo-Steine, wird vorerst aussortiert und auf einen Haufen geschichtet.
- Die weiteren Spielzeuge unterteilt ihr in solche, mit denen das Kind gern spielt, und solche, die es nur selten ansieht.
Letztere lassen sich im Keller, auf dem Dachboden oder im oberen Fach eines Schranks hinter Türen verstauen. Bekommt das Kind irgendwann wieder Lust auf sie, holt man sie hervor und lässt sie das Kind neu entdecken.
Was jetzt noch im Kinderzimmer verbleibt, wird übersichtlich und nach Gruppen sortiert untergebracht. Dabei helfen Aufbewahrungsboxen sowie Faltschachteln und Dosen.
Upcycling entdecken
Vom aussortierten Spielzeug braucht ihr nichts in den Müll zu werfen. Etliches lässt sich umfunktionieren.
Nähen
Vielleicht hat das Kind gerade sein Interesse an der Handarbeit und speziell am Nähen entdeckt. Dann braucht es zum Üben verschiedene Stoffe.
Sicherlich lässt sich aus dem einst heiß begehrten Prinzessinnenkleid noch etwas Schönes anfertigen, zum Beispiel ein Rock für die nächste Party oder eine trendige Gardine für das Fenster.
Ist ein Haustier der beste Freund des Kindes, freut er sich sicherlich über ein Hunde- oder Katzenkissen.
Dekorieren
Kleine Kautschuktiere, die zum Zoo des Bauernhofs gehörten, könnt ihr zum Dekorieren von Dosendeckeln verwenden. Dazu die Tierchen einfach mit einem Universalkleber auf der Dose befestigen und ebenso wie den Deckel in einer beliebigen Farbe bunt ansprühen.
Umfunktionieren
Selbst aus den nicht mehr bespielten Duplo-Steinen könnt ihr sich noch etwas Sinnvolles herstellen. Umgedreht und in unterschiedlichen Größen aneinander geklebt dienen sie zum Beispiel als Utensilo auf dem Schreibtisch oder zur Aufbewahrung von Kleinteilen.
Ohnehin sind das Upcyceln von Gegenständen, das Basteln und Dekorieren für viele Kinder ein sehr beliebtes Hobby geworden. Auf einfache und preiswerte Weise können sie so ihr Zimmer nach dem eigenen Geschmack immer wieder neu gestalten.
Bleibt vom ausrangierten Spielzeug immer noch etwas übrig, könnt ihr dieses auf dem Flohmarkt oder auf Internetportalen verkaufen oder an Bedürftige verschenken.
Beim Neukauf an Ergänzungen denken
Kauft ihr Spielzeuge neu, ist es sinnvoll, nach den aktuellen Lieblingsbeschäftigungen des Kindes zu fragen. Vielleicht hat es gerade Spaß daran, Schule zu spielen. Dann passt zur vorhandenen Kreidetafel ein neuer Tafelschwamm oder ein Päckchen bunte Malkreide.
Grundsätzlich solltet ihr Spielzeug so wählen, dass es die Kinder aktiv werden lässt. Automatisierte Gerätschaften, sprechende Puppen und Roboter sind schnell langweilig, weil das Kind beim Spielen passiver Zuschauer bleibt.
Auf Sicherheit achten
Selbstverständlich sollte das gewählte Spielzeug so sicher sein, dass sich das Kind nicht verletzten kann und dass es keine Gesundheitsschäden davon trägt.
Chemische Ausdünstungen können z.B. Allergien auslösen und die Atmungsorgane der Kleinen schädigen. Ebenso sieht es mit häufig verwendeten Weichmachern und Farben in Spielzeugen aus.
Besonders billige Produkte stammen im Allgemeinen aus Fernost, wo auf diese Aspekte kaum geachtet wird. Meidet sowas lieber. Als Orientierung könnt ihr auf die anerkannten Prüfsiegel wie die CE-, VDE- oder GS-Prädikate achten.
Wie ihr hochwertiges Spielzeug erkennt, lest ihr hier und die wichtigsten Gütesiegel findet ihr hier.
Wenngleich geprüftes Spielzeug langlebiger ist als Billigprodukte, kann auch dieses irgendwann kaputt gehen. An abgesplitterten Kanten, gebrochenen Elektrokabeln oder spitzen Gegenständen können sich die Kleinen ebenso verletzen wie an locker gewordenen Kleinteilen. Aus diesem Grunde solltet ihr das Kinderspielzeug regelmäßig auf seine Funktionstüchtigkeit überprüfen und Beschädigtes aussortieren beziehungsweise reparieren.
Nur bedingt zwischen den Geschlechtern unterscheiden
Wenngleich sich das Geschlechterbild in der Gesellschaft in den vergangenen Jahren sehr geändert hat, sind die Rollen in den Kinderzimmern heutzutage oft noch traditionell verteilt. Jungen spielen nur selten mit Puppen, Mädchen interessieren sich angeblich nicht für Autos.
Das liegt zum einen daran, dass die Kleinen nur mit dem spielen können, was vorhanden ist. Eltern sollten daher nach den Wünschen fragen und genau zuhören.
Zum anderen orientieren sich die Kinder vorwiegend an ihrer Umwelt, zu der auch die besten Freundinnen und Freunde gehören. Würde das Kind zu völlig anderen Spielzeugen greifen, fiele es aus der Rolle und würde schlimmstenfalls gemobbt.
Deswegen ergibt es keinen Sinn, das Spielzeug nach der eigenen Weltanschauung auszuwählen und es dem Kind aufzudrängen.